Happy Birthday, Ringo Starr
Biografie zum 80. Geburtstag des Ex-Beatles
Er ist ein ausgewiesener Beatles-Experte, der Literatur- und Musikkritiker Nicola Bardola. Jetzt hat der Germeringer eine Biografie des Schlagzeugers Ringo Starr geschrieben. Für das Buch hat Bardola zwar nicht persönlich mit ihm gesprochen, aber akribisch die Stationen und die Wendepunkte im Leben dieses oft unterschätzten Musikers herausgearbeitet. Dabei hat er neben Ringos Lebensgeschichte auch Anekdoten, eher unbekannte Ereignisse sowie Fotos in dem über 200 Seiten starken Werk (Ringo Starr, die Biografie, Edition Olms) zusammengetragen.
„Wer ist dieser Filmemacher, Schauspieler, Sänger, Schlagzeuger und Tänzer?“ Dieser Frage geht das Buch auf den Grund. Ringo Starr selbst habe die Frage einmal so beantwortet: „Ich kam auf die Welt und hatte ein gutes Leben. Ende der Geschichte.“ Auf alle Fälle ist dieser vielschichtige Mensch weit mehr als nur ein Teil der Beatles. Bardola beschreibt den Kampf gegen den Alkohol, Ringos musikalische Erfolge, er erklärt die besondere Art des Schlagzeugspielens, die Diskussionen um die Form seiner Nase, er stellt ihn den Lesern aber auch als Schauspieler, Filmemacher und Fotograf vor. Die Münchner Wochenanzeiger/Parsberg Echo sprachen mit dem Autor über sein Werk:
"Ringo wird unterschätzt“
Warum gerade Ringo Starr?
Nicola Bardola: Ringo selbst schreibt keine Autobiografie und er arbeitet auch nicht mit Biografen zusammen. Was im englischsprachigen Raum über ihn erschienen ist, wurde nie ins Deutsche übersetzt und ist veraltet. Über John, Paul und George gibt es so viele Bücher. Ich finde, Ringo verdient sein eigenes Buch. Ringo wird unterschätzt. Sein Leben ist außergewöhnlich, und wenig bekannt sind insbesondere die Zeiten vor und nach den Beatles. Unterschätzt wird auch sein Schlagzeugspiel. Wer meint, Ringo lässt Takte weg, weil er nicht schneller schlagen kann, der höre sich mal die Songs „Rain“ und „She Said She Said“ aus dem Album „Revolver“ an oder „Instant Amnesia“ aus „Ringorama“ an. Die alten Klischees über Ringo werden immer noch von vielen mechanisch wiederholt. Auch deshalb habe ich dieses Buch geschrieben.
"Peace and love"
Wie begehen Sie Ringo Starrs 80. Geburtstag am 7. Juli?
Nicola Bardola: Der WDR hat mich um ein Live-Interview gebeten. Und ich lege Ringo-Platten auf. Ringo bat seine Fans weltweit um 12 Uhr Ortszeit innezuhalten, „peace and love“ zu sagen und Frieden und Liebe zu verbreiten. Ein guter Wunsch und eine schöne Idee. Viele Menschen machen Ringo jedes Jahr diesen Gefallen. Ich bin dabei.
"Ringo-Disco mit Schlagzeuger"
Werden Sie in Germering lesen?
Nicola Bardola: Corona hat vieles verhindert. Ich hoffe, dass die Lage bald besser wird. In München sind zwei Lesungen in Planung. Ich hoffe, dass sich bald auch hier etwas ergibt. Ich könnte mir auch eine Ringo-Disco vorstellen. Oder eine Ringo-Demo mit einem Schlagzeuger, der live Ringos Spiel zeigt.
"Wer Johnny Cash lockt, beweist Geschmack"
Wie gefällt Ihnen Germering?
Ich lebe seit sieben Jahren hier. Davor wohnte ich über 30 Jahre in verschiedenen Stadtteilen in München. In Germering mag ich die städtische Mischstruktur, die alles bietet. Auch Bauern sind da. Mögen sie lange bleiben. Es ist hier ruhiger als in der Isar-Metropole: Mehr Grün in der Nähe, mehr Abstand zu den Mitmenschen im Zentrum, was gerade in Corona-Zeiten wichtig ist. Und natürlich Johnny Cash, der 1995 in der Stadthalle Germering aufgetreten ist: Wer eine Legende wie Johnny Cash in seine Stadt lockt, beweist sehr guten Geschmack.
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