"Einzigartige Erfahrung"
Zum zehnten Mal: Wissenschaftstag des TUMKollegs am Otto-von-Taube-Gymnasium
Seit zehn Jahren gibt es die naturwissenschaftliche Kooperation zwischen der Technischen Universität München (TUM) und dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG): das TUMKolleg. Ins Leben gerufen von Studiendekanin Jutta Möhringer fördert das Projekt besonders begabte und an Naturwissenschaften interessierte Schüler der Oberstufe und zwar an einem Fördertag pro Schulwoche. Inhalt des Kollegs sind zunächst das Studium Generale an der TUM und später eine wissenschaftliche Arbeit mit Betreuung an einem der TUM-Lehrstühle. Auch ein Auslandsaufenthalt gehörte zum Programm.
Maximal 15 Schüler eines Jahrgangs können am TUMKolleg teilnehmen. Die Bewerberzahlen liegen bei ungefähr 40 bis 50 Schülern. „Im Februar/März startet unser Bewerberverfahren für die Zehntklässler“, erklärt Christiane Hartmann aus dem OvTG-Kollegium. „Hier am Wissenschaftstag erfahren sie viel über Inhalte und Ziele und entscheiden sich danach für eine Bewerbung.“ Auch von anderen Schulen kommen Interessierte, die nach erfolgreicher Bewerbung ans OvTG wechseln.
Universitärer Fördertag pro Woche
Den diesjährigen Wissenschaftstag haben wieder traditionell die Zwölftklässler in Eigenregie organisiert und durchgeführt. Mit Vorträgen, Workshops und Präsentationen stellten die Schüler ihre Erfahrungen während der zweijährigen Kollegzeit und natürlich ihre wissenschaftlichen Arbeiten vor. Viel erlebt haben sie allemal. Darunter waren: automatische Produkterkennung im Supermarkt für Blinde und Sehbehinderte, Erforschen der GABA-Rezeptoren in Mäusehirnen, Sturzverhalten und Untersuchung der Aufprallkräfte bei Senioren, Anwendung von Virtual Reality Technik im Alltag oder auch die Untersuchung von sudanesischen Tonproben für archäologische Zwecke.
Die Moderation des Wissenschaftstags oblag ebenfalls den Schülern. „Es ist eine einzige Freude, dass es das TUMKolleg gibt und wir mitmachen konnten“, begrüßte Moderatorin Fiona die vielen Gäste aus der Schule und der Uni, den Partnerschulen aus Hessen und Sachsen und dem ebenfalls im TUMKolleg-Programm teilnehmenden Heisenberg-Gymnasium in Garching. „Es lohnt sich auf jeden Fall, das Angebot anzunehmen. Wir würden es immer wieder tun“, wandte sie sich an die anwesenden Zehntklässler. „Die Erfahrungen in der Uni, beim Forschen und im Austausch waren einzigartig!“
„Ganz hohes Niveau!“
Markus Stöckle, Betreuer dieses Kollegjahrgangs und Mathematik-, Physik-, und Informatiklehrer am OvTG war sehr zufrieden mit den Erfolgen seiner Schützlinge. Und auch die Initiatorin Möhringer lobte am Ende: „Ganz hohes Niveau!“ Die Arbeiten könnten sich problemlos mit manchen Bachelorarbeiten messen.
„Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich die Früchte der Zusammenarbeit zwischen unserem Gautinger Gymnasium und der TU München erleben darf“, betonte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Ich freue mich sehr, dass interessierte Schüler ihre Begabungen hier vertiefen können und so außerordentlich gefördert werden.“ Eigentlich habe das Gymnasium lediglich eine neusprachliche Ausrichtung. „Trotzdem ist hier so viel Naturwissenschaft möglich. Das ist doppelt bemerkenswert.“
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