Neue Wohlfühlorte im Garten
Kommunikationsarchitektur im Altenheim Maria Eich
Seit September läuft ein ganz besonderes Projekt im Altenheim Krailling. Die zwei Architektinnen und TU-Gastdozentinnen Victoria Schreyer und Jana Wunderlich und 20 Studenten entwickeln im Rahmen des „Projekts Pflücken“ aus Erinnerungen der Bewohner neue Orte für den Garten. Die Idee fürs Projekt hatten die beiden Architektinnen bereits 2018. Damals sind sie der Frage nachgegangen, wie man Altenheime nach außen öffnen kann, damit neue Kommunikationsorte entstehen und ein Austausch mit Nachbarn, Familien, mit Alt und Jung gefördert wird.
Im Altenheim Maria Eich befragten die jungen Leute die Bewohner zu ihren ganz besonders glücklichen Erinnerungen und den Plätzen, mit denen sie diese Erinnerungen verknüpfen. Darunter: das schützende Dach, die wärmende Wand, Laubengang im Herbst, Brunnen am Dorfplatz, die Natur, Sitz mit Ausblick.
Aus Erinnerungen zu neuer Architektur
„Wir haben diese Erinnerungsorte gesucht und fotografiert und versucht, diese Dinge in neue Orte mit gleicher Stimmung zu übersetzen“, so Wunderlich. „Es sollten neue Orte werden, die ebenfalls gut funktionieren, die die Kommunikation befördern, die Alt und Jung gleichermaßen ansprechen.“
Die entstandenen Modelle sind nun in einer Ausstellung zusammengefasst. Die Vernissage eröffnete Heimleiterin Diana Sturzenhecker mit einem Dank an die Studenten und ihre Dozenten. „Es passiert viel in unserem Altenheim, viel Innovatives. Das haben wir den jungen Leuten zu verdanken“, meinte sie. „Wir sind begeistert vom Projekt und nun von den Entwürfen.“
Sponsoren gesucht
Sie würdigte die Grundidee des Projekts, in dem sich junge Leute für Ältere interessieren. „Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Leute Ältere in den Fokus nehmen. Das ist toll. Danke für die Initiative. Nun hoffen wir, dass einer der Entwürfe in diesem Sommer, und ein weiterer vielleicht im nächsten Jahr umgesetzt werden kann.“
Eine Verwirklichung ist geplant, kostet aber Geld. Nach Schätzungen der Studenten könnten 15.000 bis 20.000 Euro nötig sein. „Momentan suchen wir nach Sponsoren und Stiftungen, die uns bei den Bau- und Materialkosten helfen“, erklärte Durdica Stjepanovic, Leiterin Soziale Begleitung. „Vielleicht möchte aber auch jemand eine Bank stiften.“ Die Ausstellung läuft noch bis 28. April und ist im Foyer des Heimes zu sehen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
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