"Weg vom Wandertags-Image"
Ein neues Entdeckerheft will Kindern das Museum näherbringen
Ein Museumsbesuch soll Spaß machen. Im Museum Starnberger See gibt es mit den „Entdeckertouren“ nun ein neues Angebot für Kinder. Dabei handelt es sich um ein Heft mit Geschichten, Fragen und Rätseln rund um das Museum und seinen wichtigsten Inhalten wie dem Lochmannhaus, dem Delphin und der Starnberger Heiligen. Es soll jungen Besuchern die Möglichkeit geben, das Museum selbstständig und kindgerecht zu entdecken, weil die Eltern erfahrungsgemäß ja doch recht lange vor den Texttafeln stehen bleiben, erklärte Alicia Looß bei der Vorstellung des neuen Museumshefts. „Wir brauchen eine zackige Auseinandersetzung mit den Exponaten“, brachte es die 22-Jährige Lehramtsstudentin, die eine Teilzeitstelle im Museum hat, auf den Punkt. Als Guide führt sie Kinder und Schulklassen durch die Ausstellung. Sie hat die „Entdeckertouren“ konzipiert, die sich aus dem Vorläufer, dem „Ferienheft“, entwickelt haben und mit Corona-Kulturhilfen finanziert werden konnten.
Drei Touren
Looß erläuterte, dass die Touren wie Schnitzeljagden funktionieren und für verschiedene Altersgruppen konzipiert wurden. So begleitet das neugierige Huhn Trudel Grundschüler ins Lochmannhaus, die bunte Renke Narius taucht mit bootsinteressierten etwas älteren Kindern ab und die weise Katze Dorothea führt Jugendliche in die Geschichte der Starnberger Heiligen ein. Es gibt unterschiedliche Aufgabentypen, die zum Schluss ein Lösungswort ergeben. „Wer das richtig ausgefüllt hat, darf sich an der Kasse einen kleinen Preis abholen“, so Looß. Illustriert ist das 40-seitige Heft, das in einer Auflage von 1.000 Stück erschienen ist, mit den farbenprächtigen Bildern des Schweizer Illustrators Luca Schenardi.
Jünger und attraktiver
Überhaupt soll das Museum für jüngere Altersgruppen attraktiver werden und nicht nur als „langweiliges Museum, wo man am Wandertag war“ im Gedächtnis bleiben, so Looß. Die gebürtige Starnbergerin will dazu beitragen, die Einrichtung als „außerschulischen Lernort“ zu etablieren. Schon als Schülerin hat sie im P-Seminar einen Audioguide für die Ausstellung erarbeitet. „Das Museum hat so viel Potenzial“, findet sie. „Es hat so große Schätze, die man Kindern und Jugendlichen näherbringen kann.“ Es freut sie, dass das im August erschienene Heft bisher schon gut angekommen sei, die Kinder hätten sich bis zu zwei Stunden damit beschäftigt, ohne sich vom Handy ablenken zu lassen: "Das ist toll, dass sie so lange konzentriert daran gearbeitet haben."
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