Mit Engagement über'n See
Minister lädt Ehrenamtliche auf's Schiff
Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich Besitzer einer Ehrenamtskarte am Starnberger See eingefunden. Am Aktionstag für Ehrenamtliche hatte der neue Finanz- und Heimatminister auf die Schiffe der Bayerischen Seen geladen. Sein Debüt als Chef der Weiß-blauen Flotte gab Füracker auf der „MS Starnberg“. „Mit Engagement über'n See“ lautete das Tagesmotto. „Leinen los – nirgends ist es schöner als in Bayern“ rief ein gutgelaunter Heimatminister bei seiner Ansprache an Deck des Flaggschiffs. Ihm gegenüber stand die Feuerwehrblaskapelle Unterpfaffenhofen und wartete auf ihren Einsatz. Für die Musiker war der Auftritt etwas Besonderes. „Das Ministerium wollte eine Blaskapelle, die etwas mit Ehrenamt zu tun hat“, berichtete Dieter Kuttenberger. So fiel die Wahl auf die Unterpfaffenhofener Feuerwehrmusiker, die mit ihren Auftritten am Ober- und Unterdeck für gute Stimmung sorgten.
Immer spannend
An Deck gab es Gelegenheit sich mit anderen Ehrenamtliche auszutauschen. Ludwig Balk ist beispielsweise bei der Freiwilligen Feuerwehr Gräfelfing tätig und engagiert sich in Erste-Hilfe-Ausbildungen. „Das ist immer spannend“, schwärmte er. Der Starnberger Philipp Hennen hat mehrere Ehrenämter. Neben dem Technischen Hilfswerk THW ist er Mitglied bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft) und bei der Feuerwehr in Söcking. Für Hennen ist die praktische Arbeit ein Ausgleich zu seinem Beruf. „Mir gefällt die gute Gemeinschaft und es ist schön zu helfen“, erklärte er. Im Durchschnitt opfert er 15 Stunden seiner Freizeit für den guten Zweck.
Gut beschäftigt ist der Rentner Anton Modl aus Starnberg. Beim Seniorentreff Starnberg ist er in der Computerinitiative tätig. Dabei geht es darum, Senioren den Umgang mit dem PC zu erklären. Im sozialen Bereich sind Anna Krott aus Gilching und Christl Höfler aus Tutzing aktiv. Krott versucht Verbesserungen für hörbehinderte Menschen zu erreichen und engagiert sich im Aktionsplan des Landkreises. „Die Stunden, die ich dafür aufwende, sind ein Wahnsinn“, erklärte sie. Ihre Bestätigung ist, dass sie schon viel erreichen konnte. Christl Höfler macht die Kasse im Tutzinger Tourismusbüro und engagiert sich seitdem sie in Rente ist bei der Ambulanten Krankenpflege in Tutzing. „Ich wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben“, erzählte sie.
Mit 18,4 Km/h über den See
Bei einer Brotzeit genossen die Passagiere die Fahrt. Kapitän Richard Weigert schipperte mit gemächlichen 18,4 Stundenkilometern über den See und Füracker nahm sich Zeit, um mit möglichst vielen Ehrenamtlichen zu plaudern.
„Rund 44 Prozent der Deutschen engagieren sich ehrenamtlich, in Bayern sind es sogar 47 Prozent“, lobte er. „Mit Ihrem unschätzbaren Einsatz sind Sie eine wichtige Stütze der Gesellschaft, sei es im Bereich Sport, Bildung, Kultur, Heimatpflege, Kunst, bei den Rettungsdiensten oder der Feuerwehr“.
Die Ehrenamtskarte ist ein Zeichen der Anerkennung für bürgerschaftliches Engagement. Bayernweit erhalten die Karteninhaber freien Eintritt zu allen Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen sowie Rabatte in vielen Geschäften, Einrichtungen sowie auf den Schiffrundfahrten. Ab sofort dürfen die Karteninhaber kostenlos staatliche Sammlungen und Museen besuchen. 67 Landkreise beteiligen sich an der Vergünstigungskarte für Ehrenamtliche. Noch nicht zum Mitmachen entschließen konnte sich die Landeshauptstadt München.
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