Frauen machen Film
Öffentliche Filmförderung gefordert
"Frauen machen Filme – Politik im Kino", lautete das Motto einer Veranstaltung der Germeringer Grünen. Landtagskandidat Sepp Dürr hatte in das Cineplex-Kino eingeladen, um Beispiele aus dem Werk zweier filmschaffender Frauen zu zeigen. Die Dozentin der Filmhochschule HFF München, Sanne Kurz, hatte die Kurzfilm-Komödie "Die Herberge" mitgebracht. Darin wird die Geschichte eines Rentner-Ehepaars erzählt, das in einem Wirtshaus gastfreundlich empfangen wird, dann aber eine interkulturelle Überraschung erlebt.
Der Kurzfilm basiert auf einer wahren Begebenheit und wurde aufgrund der Aktualität der Geschichte in der Rekordzeit von weniger als einem Jahr geplant, gedreht und fertiggestellt. Dies wäre ohne Crowdfunding, Gagenverzicht und andere Unterstützung nicht möglich gewesen, berichtete die Filmemacherin. Die schwierigen finanziellen Bedingungen, unter denen insbesondere Frauen am Film oft arbeiten müssen, war auch der beherrschende Aspekt der späteren Diskussion dieses Abends.
Frauenbewegung in Germering
Einen weiteren zu diesem Thema passenden Beitrag bildete der Dokumentarfilm „Frauenbewegung in Germering “ der Germeringer Fotografin und Filmemacherin Vera Greif. Darin kommen Frauen unterschiedlicher Generationen zu dem Schluss, dass der Feminismus nach wie vor eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft sei. Benachteiligungen des weiblichen Teils der Bevölkerung seien immer noch allgegenwärtig, kritisierten die Filmemacherinnen. Dies gelte auch für die Filmindustrie, wo Gagen und Fördergelder ihren Weg meist zu männlichen Kollegen fänden.
Landtagspolitiker Sepp Dürr brachte eine Frauenquote für öffentliche Filmförderung ins Gespräch. Sanne Kurz, die ebenfalls für den bayerischen Landtag kandidiert, forderte darüberhinaus mehr Beteiligung von Minderheiten in der Filmbranche. Nur dann könne die Filmkunst ein Abbild der ganzen Gesellschaft zeigen, ohne Randgruppen auszublenden.
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