„Bereicherung für unseren Stadtteil“
In der Goteboldstraße entsteht ab Mai die neue Dirtbike-Anlage
Bald gibt es im 23. Stadtbezirk ein neues Highlight zur Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendlichen, denn die geplante Dirtline-/Pumptrack-Anlage an der Goteboldstraße wird schon bald Realität sein. Schon seit Jahren setzt sich der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) für ein attraktiveres Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen aus dem Viertel ein. Mit der nun entstehenden Dirtbike-Anlage ist nun tatsächlich ein erster Erfolg zu verzeichnen.
Mit dem Bau der Anlage, die nur mit speziellen Fahrrädern zu befahren ist, soll nach Angaben von Eva Prasch vom Baureferat-Gartenbau der Landeshaupt München, schon Anfang Mai begonnen werden, „das heißt also, wir ziehen es möglichst schnell durch.“ Sie könne allerdings nicht versprechen, dass die Anlage noch vor den Pfingstferien fertiggestellt sei. „Aber nach den Ferien sind wir sicher fertig“, verspricht Prasch. In den Sommerferien könne die Anlage dann auf alle Fälle von den Kindern und Jugendlichen in vollem Umfang genutzt werden.
Im September vergangenen Jahres habe man sich mit den Jugendlichen besprochen und geklärt, was sie denn auf ihrer Dirtline-/Pumptrack-Anlage haben möchten. Die Jugendlichen haben sich für den Bau einer Dirtbike-Anlage, bestehend aus sogenannten Dirtlines und Pumptracks ausgesprochen und damit für eine Anlage, die sowohl durch höhere Sprunghügel von geübten Fahrern, als auch durch niedrigere Bodenwellen von Anfängern genutzt werden kann. Man habe daraufhin versucht, die Wünsche der zukünftigen Nutzer in den Planungen umzusetzen.„Pumptracks sind niedrige Bodenwellen, auf denen auch kleine Kinder fahren können“, erklärt Prasch. „DieDirtlines sind für Jugendliche, die schon besser fahren können.“ Des Weiteren wird es Sitzplätze für Eltern beziehungsweise Zuschauer geben.
„Spaß und Vergnügen stehen im Vordergrund“
Die Anlage ist, wie sich das gehört, auch mit verschiedenen Sprüngen ausgestattet. Die Lehmhügel der Dirtbike-Anlage weisen verschiedene Höhen aus, sind jedoch an keiner Stelle höher als 1,90m. Doch wie gefährlich ist diese Freizeitbeschäftigung eigentlich? „Zunächst einmal ist es eine Actionsportart mit den damit verbundenen Risiken“, weiß Gabriele Hartdegen (CSU), die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 23. „Jedoch hat die Erfahrung aus anderen derartigen Anlagen gezeigt, dass gerade bei Schutzausrüstungen wie Helmen und den Protektoren die Nutzer solcher Anlagen meist keine Kompromisse eingehen und sich sehr professionell verhalten.“ Außerdem biete die Anlage die Möglichkeiten, dass sie jeder entsprechend seiner Fähigkeiten nutzt. „Und nichts desto trotz muss man auch sagen, dass sie ein Freizeitangebot ist, bei dem vornehmlich der Spaß und das Vergnügen im Vordergrund steht“, so Hartdegen.
„Lange überfälliges Angebot für Jugendliche“
Das Durchfahren des Geländeparcours trainiere außerdem das Gleichgewichtsgefühl, die Konzentration und die Ausdauer, betont die Vorsitzende des BA 23, Heike Kainz (CSU). „Studien zeigen immer wieder, dass in unsere modernen Gesellschaft Jugendliche zunehmend, sagen wir mal ‚Sofahocker‘ werden.“ Zunehmend werde mangels ausreichender Angebote unter anderem auf Computerspiele ausgewichen anstatt sich im Freien zu bewegen. „Aber es hilft nichts sich darüber zu beklagen und gleichzeitig keine Angebote zu schaffen, die Alternativen bieten würden. Daher liegt der Augenmerk des BA darauf, Angebote für die unterschiedlichen Altersstufen – vom Schulkind bis zum rüstigen Senior – im Stadtteil zu schaffen.“ Mit der Dirkbike-Anlage habe man nun ein „lange überfälliges Angebot für Jugendliche kurz vor der Verwirklichung.“
Das 5000 Quadratmeter große Grundstück an der Goteboldstraße, das bisher landwirtschaftlich genutzt wurde, gehöre inzwischen der Landeshauptstadt, so Prasch. Für die Dirtbike-Anlage braucht das Baureferat eine Fläche von zirka 3500 Quadratmetern. Darin enthalten sind Lehmhügel verschiedener Höhe und Neigung sowie ein umgebender Erdwall mit naturnahen Baum- und Strauchpflanzungen. Dies sei gerade in Richtung des ehemaligen Autobahndamms wichtig, sagt Prasch. „Wir wissen, dass dort sehr viele Hundebesitzer unterwegs sind.“ Da sei es besser, die Anlage abzugrenzen.
Jugendliche müssen die Schaufel selbst in die Hand nehmen
Für die Pflege der Anlage sind die Jugendlichen selbst zuständig. „Sie müssen die Schaufel selbst in die Hand nehmen und nacharbeiten“, sagt Prasch. Nur so könne die Anlage in Schuss gehalten werden. Die Biker, die sich federführend um die Anlage kümmern, bekommen vom Baureferat eine Kiste mit Vorhängeschloss, in der sich die Gerätschaften zur Pflege der Tracks befinden. „Unser Anspruch an die Jugendlichen ist, dass sie mithelfen, das Ganze instand zu halten“, betont Prasch. Dies funktioniere in der Dirtbike-Anlage in der Herterichstraße, die die Stadt ebenfalls gebaut hat, sehr gut. „Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.“
Fritz Schneller, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23), zeigt sich von dem Vorhaben begeistert: „Das ist eine echte Bereicherung für unseren Stadtteil.“ Das Gremium hat den Planungen in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zugestimmt. Hartdegen bedankte sich vor allem bei Eva Prasch: „Ohne ihren Einsatz wäre es nicht möglich gewesen und auch nicht so schnell gegangen“, betont die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 23.
Die Idee zur Dirtbike-Anlage kam von Jugendlichen aus dem Viertel
Bereits im Juni 2010 hatte das Lokalparlament einen ersten Antrag zu der jetzt entstehenden Freizeitanlage gestellt. „Die Idee dazu kam von Jugendlichen, die zu unserer damals ersten Jugendsprechstunde gekommen sind“, betont Kainz. „Zu dieser Zeit sollte es im Rahmen einer Erweiterung der Skateranlage an der Behringstraße neben dem Friedhof Untermenzing umgesetzt werden.“ Die Tatsache, dass die dafür nötigen Flächen jedoch nicht der Stadt gehören und Bedenken des Referats für Gartenbau der Stadt München hätten dann zur Suche nach einem alternativen Standort geführt. An der Goteboldstraße lasse sich das Projekt jetzt gut verwirklichen, so Kainz weiter. „Wir sind froh, nun eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu haben und demnächst mit dem Bau beginnen zu können.“
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