Bosco 15 + 1 Jahr
Jubiläumsfest im Gautinger Bosco
Aller guten Dinge sind drei: zweimal hatte das Bosco-Team das Jubiläumsfest pandemiebedingt verschoben. Nun endlich konnte sich das Bosco feiern lassen. Zum Fest „Bosco 15 + 1 Jahr“ kamen Vertreter aus Landtag, Landkreis und Gemeinde. „Eigentlich war eine ganze Veranstaltungsreihe geplant“, begrüßte Bosco-Leiterin Amelie Krause die Festgemeinde. Dies habe man allerdings ebenfalls aus Pandemiegründen verwerfen müssen.
So fühle sich Krause fast wie zu Anfangszeiten des Bosco-Hauses. „Damals war es hier ein bauliches Provisorium. Aktuell erleben wir wieder ein Provisorium.“ Durch Corona habe man die gewohnten Abläufe verloren, ein verlässliches Planen sei nicht mehr möglich. „Das bedeutet für uns einen erheblichen Mehraufwand. So etwas gelingt nur mit einem motivierten und funktionierenden Team!“, dankte sie den Festangestellten und vielen Ehrenamtlichen im Haus.
Große Bosco-Fangemeinde
In den vergangenen Monaten habe hier jeder die Öffnung vor Auen gehabt. Ohne Unterstützung und enorme Spendenbereitschaft in der Bevölkerung wäre der monatelange Kraftakt nicht möglich gewesen, so Krause und erinnerte vor allem an die Bürgerinitiative zu Gauting.Live, die Livestream von vielen Konzerten und Veranstaltungen aus dem leeren Bosco umgesetzt hat.
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger nannte das Bosco „das kulturelle Herz Gautings“, „ein Markenzeichen mit Erfolhgskurve, auf das manches Theater neidisch wäre“. Und der Gemeinderat und Kulturreferent Stefan Berchtold erklärte: „Ich bin so froh, dass es das Bosco mit seinem wunderbaren Leben gibt.“ Die ganze Bandbreite des gesellschaftlichen Lebens fände hier seinen Ausdruck.
Ausblick finanzieller Art
Landrat Stefan Frey dankte allen Bespielern des Kulturhauses. „Sie tun viel für das reichhaltige Leben im Landkreis“, so Frey und meinte: „Wer an der Kulturspart, spart am falschen Ende.“ Vom Theaterforum-Gründer und langjährigen Chef des Bosco, Hans-Georg Krause, wurde Frey gleich in die Pflicht genommen. Denn bei der Verleihung des Kulturpreises des Landkreises 2005 habe Krause Freys Vater, den ehemaligen Landrat Heinrich Frey, „vermutlich etwas geschockt, als ich ihm meine Unterstützung bei der Schaffung eines Landkreistheaters anbot.“
Nun könne der Landkreis aufs Bosco als Landkreistheater im weitesten Sinne zurückgreifen. „Mein Wunsch für die Zukunft wäre die Beteiligung die Beteiligung an den Personalkosten.“ Damit könnten Gemeinde und Förderkreis entlastet werden, „der wiederum Kapazitäten für die Programmgestaltung frei hätte.“ Krauses Dank galt allen Wegbegleitern und unermüdlich Aktiven. "Es ist diese Mischung, diese Vielfalt der hier Engagierten, die dieses Einzigartige des Boscos geschaffen hat und bis heute trägt: Kultur für alle."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH