Autofrei zur Schule
Zu-Fuß-Gehen-Aktion "Kiss and Go" der Grundschule Stockdorf
„Erst gehen ... dann punkten“ heißt es bis zum 19. Oktober an der Grundschule an der Würm in Stockdorf. Jedes Kind, das in der Aktionszeit zu Fuß, per Rad oder per Roller zur Schule kommt, erhält einen Stempel. Bis zum Ende der drei Aktionswochen will die Schule insgesamt 3.555 Stempel sammeln. „Das ist ein durchaus realistisches, aber auch herausforderndes Ziel“, meinen die beiden Initiatorinnen aus dem Elternbeirat, Ute Herdt und Stefanie Wunderlich.
Der allererste Aktionstag lief aber schon so hervorragend an, dass das Ziel ganz sicher weit überboten wird. 234 der insgesamt 253 Grundschulkinder kamen bereits zu Fuß an und ließen sich nicht mit dem Auto bis vor die Schulhaustür fahren. „Wir haben noch am Abend vorher die Werbetrommel beim Elternabend gerührt“, so Herdt. „Toll, dass die Eltern hinter der Aktion stehen und die Kinder ganz engagiert alleine laufen wollen.“ Das Zu-Fuß-In-Die-Schule-Kommen habe nur Vorteile. „Das Auto bleibt stehen oder verstopft nicht die Straßen um die Schule. Die Kinder kommen wach und aufnahmebereit in der Schule an. Sie haben sich schon mal mit ihren Freunden ausgetauscht und sind ganz einfach stolz auf ihre Leistung.“
Vorbild Krailling
Im Frühsommer hat die Kraillinger Grundschule dieselbe Aktion mit großem Erfolg durchgeführt. Damals waren Schule, Gemeinde und Elternbeirat begeistert vom Zuspruch, so dass sie die Aktion gleich am Anschluss an die Stockdorfer „Autofreien Wochen“ am 19. Oktober wiederholen wollen. „Wir haben uns im Design und dem Rahmen an den Kraillingern orientiert“, erklärte Wunderlich. Dank der großzügigen Unterstützung der Gemeinde Gauting konnten die Stockdorfer ihre Aktion mit hochwertigen Plakaten und Flyern bekanntmachen.
Das große Plakat am Harmsplatz steht genau am gekennzeichneten Haltepunkt, an dem die Eltern ihre Kinder spätestens aussteigen lassen sollten. „ Ab Harmsplatz sind es 300 Meter oder drei Minuten in normalem Kindergang bis zur Schule“, meinte sie weiter. „Das von jedem Kind gut zu schaffen. Unser Ziel ist es, während der drei Wochen keine Autos in der Zugspitzstraße vor der Schule zu haben. Das wäre wirklich super.“
Bitte keine Autos vor der Schule
Auch Schulleiterin Bettina Aufhauser und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger unterstützen die Initiative. „Uns ist es schon sehr lange ein wichtiges Anliegen, dass die Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Das ist gut für die Gesundheit der Kinder, für ihre Gemeinschaft und auch für die Reduktion des innerörtlichen Verkehrs“, kommentierte Kössinger. Schließlich seien deswegen auch die ehrenamtlichen Schulweghelfer im Gemeindegebiet unterwegs, um für die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu sorgen.
Die Initiatorinnen wünschen sich, dass auch in den Köpfen der Kinder ein Sicherheitsgefühl entsteht, „auch wenn's draußen dunkel und regnerisch ist.“ Vielleicht finden sich Elterngemeinschaften, die die ganz Kleinen ein Stück weit abwechselnd bringen. „Und wir möchten auch extra darauf hinweisen, auf helle und gut sichtbare Kleidung zu achten, damit die Kinder im Straßenverkehr gut gesehen werden.“ Die drei Aktionswochen am Anfang des Schuljahres geben auf alle Fälle ein wichtiges Signal an die Eltern und Kinder. „Wir sind gespannt, wie viele Stempel die Kinder tatsächlich sammeln“, so Heldt. „Erreichen wir das gesteckte Ziel, haben wir kleine Überraschungen für alle. Und mit Sicherheit wiederholen wir die Aktion im nächsten Halbjahr!“
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