„Tragfähige Lösung suchen“

In einer Hauruck-Aktion schloss die Gemeinde Krailling ihren Bauhof bis auf Weiteres. Der ziemlich überraschende Schritt hat sich aus den aktuellen Planungen ergeben. Denn seit rund einem Dreivierteljahr sitzt ein Planungsteam an der Optimierung der Abläufe und der möglichen Umgestaltung. Im Zuge dessen wurde festgestellt, dass vermutlich keine Betriebsgenehmigung vorliegt. Außerdem liegt der Brandschutz und die Elektrik im Argen.

1993/94 wurde das Gelände von den Barmherzigen Schwestern gepachtet und von einem Kuhstall in den Bauhof umgewandelt. 2015 erwarb die Gemeinde das Gelände. „In Rücksprache mit der Bayrischen Versicherungskammer haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, erklärte Bürgermister Rudolph Haux. Die Gebäude müssten zwar nicht geräumt werden, die fünf Wohnungen seien belegt. Aber es werde mit Rauchmeldern, Brandschutztüren und wahrscheinlich einem neuen Fluchtweg nachgebessert.

Unterschlupf bei der Feuerwehr

In einer beispiellosen Wochenendschicht räumte der Bauhof das Feld und zog mit Hilfe der Feuerwehr mit Büros und Sozialräumen in das Feuerwehrgebäude ein. „Es ist ein tiefer Einschnitt“, so auch Bauleiter Sebastian Beel. „Der Bauhof hat eine zentrale Funktion, die Aufgaben gehören zur Pflichtaufgabe der Gemeinde.“ Nämlich Verkehrssicherheit, Betreuung der Spielplätze, Müllentsorgung, Winterdienst, Grüngutsammelstelle und mehr.

Gerade in Zeiten wackeliger Finanzen treffe das Thema die Gemeinde hart. „Der Frühling spielt uns jetzt erst einmal in die Karten, denn wir können die Fahrzeuge draußen stehen lassen“, so Beel. „Perspektivisch gesehen suchen wir eine tragfähige Lösung“, bestätigte Haux. Fachplaner, Landratsamt und Architekten stünden der Gemeinde zur Seite. „Wir müssen sehen, wie der Haushalt für 2024 wird. Danach entscheiden wir.“ Die Betriebsgenehmigung werde ebenfalls überprüft. Auf jeden Fall solle der Bauhof an Ort und Stelle verbleiben können. „Dafür suchen wir eine tragfähige Lösung.“