Platz für Begegnungen
Entwürfe fürs Wohnprojekt „Alte Brauerei“ ausgestellt
Till Reichert (Geschäftsführer Gemeindebau GmbH), Landschaftsarchitekt Markus Schäf und Architekt Rainer Hofmann vom Sieger-Büro bogevischs buero, Patricia Young-Balik von der IG Alte Brauakademie, Bürgermeister Peter Köstler und Jan Hausen als Vertreter der Anwohner (v.l.) bei der Präsentation der Entwürfe. (Bild: us)
Das Gräfelfinger Projekt zum gemeinschaftlichen Wohnen nimmt Gestalt an. In den vergangenen Monaten hatten insgesamt 18 Architektenbüros mit ihren Landschaftsplaner-Partnern ihre Entwürfe eingereicht. Die Vorgaben seien nicht einfach gewesen, erklärte Architekt Ralf Wehrhahn vom Büro Landherr und Wehrhahn, der das Verfahren leitete. Zum einen gebe es den zu erhaltenden Bestand mit Verwaltungsgebäude und Villa. Zum anderen seien das zur Würm abfallende Gelände und die Raumwünsche für das gemeinschaftliche Wohnen ebenfalls zu beachten gewesen. Am Ende konnten drei Gewinner und zwei Anerkennungen ausgesprochen werden. Für das weitere Vorgehen setzen sich nun die Gemeinde als Grundstückseignerin, die Gemeindebau GmbH als Bauherr und die Verein IG Alte Brauakademie zur konkreten Planung zusammen.
Bei der Präsentation der Entwürfe vor Ort im Verwaltungsbau sagte Bürgermeister Peter Köstler: „Danke für das Engagement aller Jurymitglieder und aller Büros. Das Ergebnis ist ein klares Signal, dass das Projekt tatsächlich miteinander entwickelt werden kann.“ Denn in der Jury seien auch Vertreter der Anwohner und die IG Alte Brauakademie gewesen. „Wir sind alle total zufrieden“, meinte Köstler im Gespräch, „und tragen gemeinsam die Entscheidungen. Mir persönlich haben auch andere Entwürfe sehr gut gefallen. Alle hatten etwas Besonders.“
Alte Villa bleibt bestehen
Architekt Rainer Hofmann vom Sieger-Büro bogevischs buero lobte das „tolle Projekt. Es hat viel Spaß gemacht, weil hier das Gemeinschaftliche im Vordergrund steht und Platz für Begegnungen entwickelt werden konnten.“ „Mein klarer Favorit ist die alte Villa. Die ist der Knaller", erklärte Patricia Young-Balik von der IG Alte Brauakademie. „Ich bin sehr froh, dass die Villa erhalten bleiben kann.“
Hierin sollen später alle Gemeinschaftsaktivitäten stattfinden. „Der Waschsalon, die Werkstatt, Gruppenräume“, zählte Martin Feldner von der IG auf. Aber auch sonst gebe es genügend Platz für Begegnungen. „Im Siegerentwurf sind die Balkone gegenüber angelegt, außerdem gibt es einen großen Hof.“ Hingegen kritisierte er, dass statt 82 Wohnplätzen nur 76 angedacht seien. „Das müssen wir noch besprechen“, kündigte er an. „Wir haben jetzt den städtebaulichen Entwurf vorliegen. Daran müssen wir arbeiten.“
Lob an Bürgermeister für seine Moderation
Lob gab es von der Anwohnerschaft. „Es ging anfangs um Maximalforderungen, die in sehr guter Qualität zusammengeführt wurden. Wir haben einen sehr hochwertigen Kompromiss, mit dem alle zufrieden sind“, meinte Jan Hausen, der als Vertreter der Anwohner in der Jury saß. „Großen Dank an den Bürgermeister an dieser Stelle, der die verschiedenen Anliegen hervorragend unter einen Hut gebracht hat.“
Noch bis nach den Osterferien sind die Gewinnerentwürfe des Architektenwettbewerbs im Foyer des Verwaltungsgebäudes an der Stefanusstraße ausgestellt. Inzwischen beginnen die konkreten Planungen. „Wenn man eineinhalb Jahre für die Planungen veranschlagt und noch einmal eineinhalb Jahre Bauzeit rechnet“, kalkulierte Feldner, „könnten die Bagger im Januar 2026 rollen und das Projekt wäre tatsächlich im Sommer 2027 bezugsfertig.“
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