Ein Kraftakt
Bücherei zieht um an Interimsstandort in Stefanusstraße
Ab dem kommenden Frühjahr schließt das Gräfelfinger Bürgerhaus für zwei Jahre seine Türen für die lang geplanten Sanierung und Erweiterung des Bühnenraums. Das Kino bleibt vor Ort und kann weiterhin sein Program anbieten. Auch für die Gastronomen im „Joe Marino“ und im „Gräfelfingers“ ändert sich außer dem Baustellentrubel ringsumher nicht viel. Das Veranstaltungsteam um Leiter Jan Konarski und die Gemeindebücherei müssen allerdings an Interimsorten umziehen. „Ab 14. Februar sind wir in der Stefanusstraße 8 zu finden“, erklärte die Leiterin der Bücherei Elke Naeve.
In der allerletzten Woche des alten Jahres gab es noch einmal einen Run auf die Bücherei, bevor die Bücherei sechs Wochen lang nicht zu erreichen ist. „Am 31. Dezember wurde die Leihfrist aller dann noch fälligen Medien bis zum 24.02.2023 verlängert“, so Naeve. „Aus organisatorischen Gründen steht die Rückgabebox während der Schließzeit nicht zur Verfügung und auch die telefonische Erreichbarkeit wird zunächst sehr eingeschränkt sein.“
Auf dem neuesten Stand
Etwa 30.000 Bücher, Zeitschriften, CDs und DVDs werden von den insgesamt acht Mitarbeitern der Bücherei dann sorgsam eingepackt, transportiert und wieder eingeräumt werden. „Und wir entsorgen auch einiges. Bei den Medien sind wir immer up-to-date. Aber es sammelt sich im Laufe der Zeit sehr viel Material an, dass wir nicht mitnehmen. Der Umzug ist eine willkommene Gelegenheit, um einiges auszumisten.“
Im neuen Heim – dem alten Brauereischulgebäude der Doemens Brauakademie - ist bereits alles vorbereitet. Durch einige Klassenzimmer wurden Durchbrüche gemacht, um Platz für die verschiedenen Abteilungen der Bücherei zu schaffen. Von westlicher Richtung gibt es einen behindertengerechten Eingang. Es bleibt ebenfalls viel Platz für Lesungen oder kleine Veranstaltungen. „Die Bürosituation für uns ist toll, wir haben wirklich viel Platz. Das einzige Ungünstige ist, dass wir im ersten Stock unsere Sachbuchabteilung haben und diese nicht behindertengerecht erreicht werden kann. Da geben wir aber Hilfestellung.“
„Keine Abstriche“
„In der Summe müssen keine Abstriche gemacht werden. Der Status Quo bleibt“, so Naeve. „Natürlich ist ein Umzug eine Herausforderung. Und die neue Situation in der Stefanusstraße erfordert eine ganz andere Organisation. Darauf stellen wir uns ein.“ Die Büchereigeschicke lassen sich dann nicht einfach von der Theke aus steuern. Künftig werde das Team in den vielen Räumen sehr viel mehr unterwegs sein.
Die professionelle Gestaltung der Innenräume, der Raumgewinn, die Lage an der Würm und der schöne Garten seien aber Pluspunkte, die die Strapazen des Umzugs verschwinden lassen. „Vielleicht können wir im Sommer Lesungen unter den alten Bäumen veranstalten. Die Lage ist dafür traumhaft.“ Ebenfalls in der Alten Doemens Akademie werden die Volkshochschule mit einigen Veranstaltungen und das Bürgerhaus-Team mit Verwaltung und ebenfalls kleineren Veranstaltungen und Treffen, wie der regelmäßige Bridge-Club, untergebracht sein. Auch dafür gibt es ausreichend Räume im Schulgebäude sowie in der alten Villa, wenn auch das Flair des Bürgerhauses mit dem weitläufigen Foyer und dem großzügigen Saal einfach nicht ersetzt werden kann. Voraussichtlich bis Ende 2025 laufen die Sanierungs- und Umbauarbeiten im Gräfelfinger Bürgerhaus.
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