Wie aus 500 Euro 1.000 wurden
Landrätin stockt Spende für die „Engel“ auf
Sie agierten viele Jahre lang im Verborgenen, daher nannten sie sich auch „verborgene Engel“. Anlässlich einer dann doch offiziellen Spendenübergabe mussten Angelika Flock und Sabine Hermann aus dem Schatten in das Licht der Öffentlichkeit treten. „Letztendlich hat es uns natürlich Vorteile gebracht“, sagen die Beiden, denn: „Jetzt bekommen wir deutlich mehr Spenden.“
Und die sind auch notwendig, ganz besonders zur Weihnachtszeit. Die „verborgenen Engel“ nämlich haben es sich zur Aufgabe gesetzt, Kinder und Jugendlichen bis hin zum Hortalter dort kleine Freuden zu machen, wo die finanziellen Mittel der Eltern oft nicht reichen. „Von 120 Kindern, die uns heuer ihre Wunschzettel haben zukommen lassen, sind einige dabei, die sich zu Weihnachten neue Winterschuhe oder Winterjacken wünschen, nicht etwa Spielzeug“, erzählen Flock und Hermann anlässlich einer weiteren Spendenübergabe im Landratsamt in Weilheim.
Schon der Vorgänger von Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Dr. Friedrich Zeller, hatte eingeführt, statt weihnachtliche Glückwunschkarten zu verschicken, lieber wohltätigen Organisationen zu spenden. Diese gute Tradition führt Jochner-Weiß fort und lud die „verborgenen Engel“ zu einer Spendenübergabe von 500 Euro in ihr Büro.
Es wurde dabei viel von den Kindern und Jugendlichen gesprochen, denen die Eltern die Weihnachtswünsche oft nicht erfüllen können. Hier springen die „Engel“, wenn es irgend möglich ist, ein. Derzeit stapeln sich 120 Weihnachtspäckchen in ihren Wohnungen, die von den rund zwanzig fleißigen Helfern der beiden liebevoll gepackt wurden und nun darauf warten, von glücklich lachenden Kindern in Empfang genommen zu werden. Im Laufe des Gespräches tippte die Landrätin immer wieder in ihr Handy und erklärte dann auch, weshalb: „Ich sehe ein, dass man hier mit 500 Euro nicht sehr weit kommt“, sagte sie. „Ich versuche gerade, jemanden zu erreichen, denn wir werden die Spende verdoppeln.“ Da war die Freude bei Angelika Flock und Sabine Hermann natürlich groß – vielleicht fast so groß, wie die der Kinder, wenn sie an Heiligabend ihre Weihnachtsgeschenke öffnen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH