In die eigene Zukunft investieren
Wege in die Ausbildung mit der Allianz Oberland
Nicht nur in diesem besonderen Jahr gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die jungen Menschen im BVJ und den BIK-Klassen, die in Bayern an den Beruflichen Schulen angegliedert sind, zu legen. Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) ist eine einjährige schulische berufsvorbereitende Klasse an den Berufsschulen. Es ist für Schulabgänger gedacht, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt, aber keinen Ausbildungsplatz erhalten haben und noch berufsschulpflichtig sind.
Chancen verbessern
Ein BVJ verbessert die Chancen der teilnehmenden Jugendlichen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg: Zum einen können sie ihre Berufsschulpflicht erfüllen und gegebenenfalls einen fehlenden Mittelschulabschluss bzw. einen vergleichbaren Abschluss nachholen, zum anderen lernen sie mehrere Berufsfelder in Theorie und Praxis kennen.
Die Berufsintegrationsklassen (BIK) stehen berufsschulpflichtigen Asylbewerbern, Geflüchteten und anderen jungen Menschen offen, die mangels deutscher Sprachkenntnisse dem Berufsschulunterricht in regulären Klassen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz nicht folgen können. Das innovative Konzept unterstützt junge Zuwanderer beim Einstieg in das berufliche Bildungssystem durch Sprachförderung und begleitete Berufsorientierung.
Um in diesen Vorbereitungsklassen zu Chancen und Vorteilen der Berufsausbildung zu informieren und die Schüler zu motivieren und Mut zu machen, fand im Nachgang der Woche der Ausbildung an der Berufsschule Weilheim eine Präsenzveranstaltung statt. Hermann Kotz, der zuständige Berufsberater der Arbeitsagentur Weilheim, besuchte mit Helmut Gebhard, dem Fachberater Berufsausbildung bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern, und Amadou Ndiaye, dem Integrationsberater für Berufliche Bildung der Industrie- und Handelskammer, die Klassen.
Unterschiede erklären
Hermann Kotz klärte zunächst über Grundsätzliches auf. Außerdem stellt er die Unterschiede zwischen beruflicher und schulischer Ausbildung vor und präsentierte niederschwellige Angebote, die dennoch zum gewünschten Ausbildungsberuf führen. Aufgezeigt wurde beispielsweise der leichtere Einstieg in den Ausbildungsmarkt über eine zweijährige Stufenausbildung. Auch das Unterstützungsangebot der Berufsberater, Förderinstrumente und Informationsplattformen der Agentur für Arbeit wurden den Jugendlichen vorgestellt.
In zwei Jahren zum Abschluss
Amadou Ndiaye stellte die Industrie- und Handelskammer vor. Vor allem die Arbeit des Integrationsteams und die Unterstützungsangebote, die er als Integrationsberater Jugendlichen mit Migrationshintergrund bieten kann, stellen wichtige Hilfen dar. Zudem klärte Ndiaye über die Ausbildungsberufe auf, die in nur zwei Jahren zu einem erfolgreichen Berufsabschluss und damit auch zum Mittelschulabschluss führen.
Alle Wege stehen offen
Zu den Berufsperspektiven im Handwerk informierte Helmut Gebhard und er verdeutlichte die besonderen Karrierechancen nach einer abgeschlossenen Ausbildung: Als ungelernter Hilfsarbeiter kann man beruflich schnell in einer Sackgasse enden, als Facharbeiter stehen alle Wege offen, zudem erhält man ein höheres Gehalt, mehr Anerkennung und mehr Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Das "Wohin" zählt
Auch Gebhard ging in seinen Ausführungen auf die besonderen Aufgaben der Handwerkskammer im Zusammenhang mit Ausbildung und Ausbildungsverträgen ein und bot den Jugendlichen jede mögliche Hilfe an. Er motivierte die Jugendlichen, in die eigene Zukunft zu investieren und eine duale Ausbildung zu beginnen mit seinem eigenen Slogan: „Es zählt nicht, woher man kommt, sondern wohin man will.“
"Mut zusprechen"
Hermann Kotz machte deutlich, dass derartige Veranstaltungen an den Schulen in Pandemie-Zeiten notwendig sind: „Gerade jetzt ist es besonders wichtig, den Schülerinnen und Schülern Mut zuzusprechen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Das gemeinsame Auftreten der Berufsberatung mit IHK, HWK und der Berufsschule Weilheim soll den jungen Menschen zeigen, dass sie in diesen schwierigen Zeiten mit ihren Problemen nicht alleine gelassen werden.“
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