Ehrung für ein SPD- und AWO-Urgestein
Nach Hans Korntheuer wird eine Straße benannt
Die Mitglieder der AWO und des SPD-Ortsvereins trafen sich jetzt zum 125. Geburtstag des in der Nachkriegszeit weit über die Grenzen Weilheims hinau insbesondere sozial wirksamen Kommunalpolitikers Hans Korntheuer.
Einen Rückschau auf Korntheuers Leben, der heuer hundert Jahre SPD-Mitglied wäre, hielt Ingo Remesch (SPD).
Ein kurzer Rückblick
Korntheuer wurde am 20. September 1893 in Polling geboren. Nach Ende des Ersten Weltkrieges, den er mitmachte, trat Korntheuer 1918 der SPD bei und gründete den SPD-Ortsverband Polling. 1923 erfolgte der Umzug nach Weilheim, wo er 1925 in den Stadtrat gewählt wurde. Von den Nazis wurde er vom 30. Juni 1933 bis zum 30. Januar 1934 inhaftiert und nach Dachau gebracht. 1934 zwang man ihn, sein Mandat als Stadtrat niederzulegen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stand er unter polizeilicher Überwachung und musste sich regelmäßig melden. Nach dem Krieg wurde Korntheuer Mitglied des Beirates der Stadt und war von 1946 bis 1952 wieder Stadtrat und zusätzlich zweiter Bürgermeister. Als Bürgermeister wurde er jedoch 1952 wieder abgewählt mit der Begründung, er sei "nicht bürgerlich". Auch wurde er 1946 zum Kreisrat und zweitem Landrat gewählt. Von 1948 bis 1960 wirkte er als stellvertretender Landrat.
Grabstätte wurde aufgelöst
Seit den 50er Jahren war der zwischenzeitliche SPD-Ortsvorsitzende Korntheuer zusammen mit seiner Frau Anni, die er 1923 geheiratet hatte, mit dem Aufbau der Arbeiterwohlfahrt befasst. Das Hauptanliegen war damals die Schaffung von Wohnungen. 1963 erhielt Korntheuer den Goldenen Ehrenring der Stadt sowie das Bundesverdienstkreuz. 1972 beendete Korntheuer seine Tätigkeit als Stadtrat, am 20. August 1975 verstarb er. Seine Grabstätte in Weilheim ist inzwischen aufgelöst.
Damit an Hans Korntheuer aber dennoch erinnert wird, wird nun eine Straße im Neubaugebiet Hardtfeld nach ihm benannt werden, die "Hans-Korntheuer-Straße".
Mit Liedern von Ernst Deger, klang die Veranstaltung, die auch dem Angedenken anderer durch die Nazis verfolgten Weilheimer gewidmet war, schließlich aus.
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