Pläne für die Martinsrieder Mitte
Einweihungsfest für den Martinsplatz und Bürgerinfoveranstaltung zur Wallbebauung
Seit Weihnachten ist der neue Ortsmitteplatz in Martinsried fertig und begehbar. Jetzt im Frühjahr folgen noch die restlichen Bepflanzungen, dann kann die Einweihung gefeiert werden. Rund 1,4 Millionen Euro hat die Gemeinde dann für die Platzgestaltung ausgegeben inklusive der 2,75 Meter hohe Brunnen-Skulptur aus sechs Stahlringen von Thomas Kroiher namens „Dreischneuß“, Künstlerhonorar und Brunnentechnik.
Die neue Apotheke, Praxen und Büros und allem voran die Filiale des Neurieder Cafés Vor Ort sorgten schon für die nötige Belebung. Die Bänke, Tischtennisplatten und Bodentrampoline laden zusätzlich zum Verweilen ein. „Wir bekommen viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass der Martinsplatz gelungen ist und die Leute sich wohlfühlen“, so Gemeinde-Pressesprecherin Martina Sohn. „Das ist sehr schön.“
Parkplatzchaos
Das Einweihungsfest am 18. Mai ab 15 Uhr soll ebenfalls ein Fest für die Martinsrieder sein. Angedacht sind Livebands, Aktionen für Kinder und Aufführungen von Vereinen bis in die Abendstunden hinein – „im Moment läuft die konkrete Planung für das Fest noch“, so Sohn. Dass trotz schönem Mittelplatz noch nicht alles rund läuft in der Martinsrieder Ortsmitte, beweisen die Bürgerbeschwerden wegen nicht ausreichender Parkplätze.
„Die Parksituation ist einfach schwierig“, meinte Brigitte Blankenburg. „Da spreche ich für sehr viele Anwohner der Lena-Christ-Straße und Umgebung. Die Martinsrieder Ortsmitte und vor allem auch das Gewerbe ziehen viele Pendler an, wir Anwohner haben dann sehr große Schwierigkeiten, überhaupt noch Parkplätze in Wohnnähe zu finden. Da muss die Gemeinde endlich handeln, und zwar noch bevor die U-Bahn kommt. Sonst wird es bei uns unerträglich sein!“
Der Wall – bebaut oder nicht
Auch die Westverlängerung des neuen Martinsplatzes – der Wall zwischen Röntgen- und Fraunhoferstraße steht momentan im Fokus der heftiger Diskussion. Dort plant ein Investor die Bebauung mit vier Baukörpern von unterschiedlicher Höhe von 6,25 bis 17,5 Metern und ein Parkdeck mit 134 Plätzen. Damit ist der grüne Wall gefährdet, der eigentlich Gewerbe- von Wohngebiet trennt.
Die Ablehnung der Wallbebauung läuft quer durch alle Fraktionen: Wohn- und Gewerbegebiete sollten auch künftig klar voneinander getrennt sein, so die einhellige Meinung. „Eine Gewerbemehrung in diesem Umfang ist indiskutabel“, so auch Herbert Stepp (Gruppe 21).
Inzwischen hat die Verwaltung ein Lärmgutachten in Auftrag gegeben. Dessen Ergebnisse soll in einer Anwohnerversammlung der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Auch die aktuellen Planungen für den Wall mit und ohne Gewerbegebäude sowie die Planungen für die Westumfahrung des Ortes sollen dabei zur Sprache gebracht werden. Ein Termin für die Infoveranstaltung steht noch nicht fest.
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