Starke Stimme für den Wald
"Wald-Allianz" von Würmtaler Bürgerinitiativen und Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V.
Knapp 25 Hektar der Dickwiese könnte in Zukunft Kiesabbaufläche sein. „Das darf nicht passieren. Unser Wald hier ist ein einzigartiger Mischwald. Gleich angrenzend stehen die Mammutbäume im Klosterwald von Maria Eich. Eine Zerstörung des Waldes wäre furchtbar für die ganze Region“, appellierte Astrid Pfeiffer von der Initiative „Rettet den Würmtaler Wald“. (Bild: us)
Auf Bundesebene macht gerade Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner aufs „Waldsterben 2.0“ aufmerksam und nennt dies „Bestandsaufnahme“. Schädlinge, Dürreperioden, Umweltverschmutzung, Abholzungen im großen Stil würden zum großflächigen Verlust des Waldes führen, so die Ministerin. Im Würmtal ist die Sorge um den Wald ebenso präsent. Seitdem im Mai die Firma Glück ihre Pläne zum Auskiesen weiterer Teile des Forst Kastens und des Planegger Holzes öffentlich gemacht hat.
Demnach könnten zusätzlich zu den aktuellen Auskiesungen eine Auskiesung von 9,5 Hektar nahe Neuried im Wald der Heiliggeistspital-Stiftung sowie eine weitere knapp 25 Hektar große Auskiesung auf der sogenannten Dickwiese nahe Maria Eich zwischen A96 und Germeringer Straße aufgetan werden. Letzteres Gebiet ist auf Planegger Flur.
„Das hat uns kalt erwischt“
„Sofort nach der Bekanntgabe der Pläne im Mai sind wir hellhörig geworden. Das hat uns kalt erwischt. Wir haben ziemlich schnell unsere Bürgerinitiative „Rettet den Würmtaler Wald“ gegründet“, erzählte Initiatorin Astrid Pfeiffer. Gemeinsam mit dem Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V. und der Neurieder Bürgerinitiative (BI) „Wald Neuried erhalten“ und vielen Unterstützern aus Parteien, dem Germeringer Stadtrat und von Politikern aus dem Landrat sei man in ganz kurzer Zeit „eine starke Stimme für den Wald“ geworden, freute sich Pfeiffer.
Denn: falls die Genehmigungen zum Auskiesen erteilt würden, dann würde im ersten Schritt der Mutterboden abgetragen werden. „Der Wald ist dann einfach weg. So klar muss man das sagen. Ökologisch wäre das eine Katastrophe für die gesamte Region, denn eine Wiederaufforstung kann Jahrzehnte dauern. Deswegen wollen wir unbedingt erreichen, dass der Wald erhalten bleibt.“ Übrigens würden neue Kiesflächen außerdem erheblichen LKW-Verkehr nach sich ziehen. „Auch damit wären wir konfrontiert“, so Pfeiffer. „Ständiges Wachstum hat seinen Preis. Wir wünschten uns, dass sich Politiker mehr darüber Gedanken machen würden.“
Nächste Schritte
Die Unterschriftenaktion sei bereits von über 2.000 Bürgern unterzeichnet worden, eine kurzfristig anberaumte Infoveranstaltung im Kupferhaus hätte ebenfalls mehr als 200 Bürger angezogen. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen wir aktivieren können. Gemeinsam erreichen wir viel, das ist deutlich zu spüren.“ Die Zusammenarbeit im Grünzug Netzwerk und mit anderen Initiativen sei sehr inspirierend. „Jeder hat Ideen oder Vorschläge zur Umsetzung, es ist ein tolles Arbeiten“, lobte Pfeiffer die Mitwirkenden.
Im Herbst sollen die Veranstaltungen fortgesetzt werden. „Vor allem steht das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern an. Dabei wird geschaut, wie raumverträglich die Auskiesungen tatsächlich wären. Wird dies positiv beschieden, dann kommen die Genehmigungsverfahren ins Rollen. Wir müssen also abwarten, wie entschieden wird.“ Das Grünzug-Netzwerk in Kooperation mit allen Bürgerinitiativen bleibt weiterhin Anlaufstelle und Infoplattform. Interessierte Bürger können sich im Internet unter
https://www.gruenzugnetzwerk.de und unter http://rettet-den-wuermtaler-wald.de informieren.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH