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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Stadtrat befürwortet Lebendiges Starnberg
Durchgangsverkehr soll raus aus der Stadt
Die STAgenda hat ihr Verkehrskonzept dem Starnberger Stadtrat vorgestellt und stösst beim Straßenbauamt prinzipiell auf offene Ohren. Beim „Lebendigen Starnberg“ geht es vor allem darum, den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt rauszuhalten, wenn der Tunnel erst einmal da ist. Das will der Arbeitskreis unter Vorsitz von Irmgard Franken mit einem entschleunigten Tutzinger-Hof-Platz, Einbahnstraßensystem, Tempo-30-Zonen und einem Pendelbus erreichen. An erster Stelle aber steht für ihn eine Umplanung an den Tunnelportalen. Wenn hier aber noch rechtzeitig etwas geschehen soll, ist Eile geboten, denn die Vorbereitungen für die Ausschreibung des Tunnelbaus laufen bereits. Wie der Architekt Helm Andreas Heigl den Stadträten erläuterte, geht es darum, dass möglichst viele Autofahrer nicht auf Schleichwegen an Tunnel vorbei durch die City rollen, um zum Beispiel nach Gilching zu fahren. Der Vorschlag der STAgenda: Am Nordportal auf der Münchner Straße sollen die bislang vorgesehenen zwei Fahrspuren neben der Einfahrt auf jeweils eine in jeder Richtung verringert werden. „So sollen die Tunneleinfahrten besser angenommen werden“, sagte Heigl. „Denn je mehr Fahrspuren vorhanden sind, desto mehr verführen sie, auch befahren zu werden.“ Weitere Pläne: Die Innere Leutstettener Straße könnte eine Einbahnstraße stadtauswärts sein, um eine Abbiegespur wegfallen lassen zu können. Und am Südportal hält der Arbeitskreis einen Kreisverkehr für notwendig, um die Autofahrer aus den angrenzenden Wohngebieten an den Tunnel anzuschließen. Die bisherige Planung sieht das nicht vor.
Durchrechnen lassen
Ob eine Fahrspur wirklich ausreichend ist, bezweifelte Stadtbaumeister Stephan Weinl. Für ihn ist aber schon viel gewonnen, wenn wenigstens insgesamt etwas eingespart werden kann. Weinl empfahl eine Verkehrszählung und eine Verkehrssimulation anstatt "auf Gutdünken" zu planen. Dies hielt auch Raphael Zuber vom Straßenbauamt für vernünftig. „Das müssen wir durchrechnen lassen, ob eine Spur reicht.“ Zuber ließ durchblicken, dass er das für zweifelhaft hält. Für das Straßenbauamt sei wichtig, dass die Einfallstraßen den Verkehr abwickeln können, um einen Rückstau zu vermeiden. „Wir können über alles reden, aber Tunnel und Entlastungsstraßen müssen funktionieren.“ Als zeitliche Frist für Änderungen an den Portalen gab Zuber Ende des Jahres an. In der anschließenden Diskussion verzettelte sich der Stadtrat gründlich. Bei der Abstimmung gab er grundsätzlich grünes Licht für die Weiterverfolgung der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. Ein erstes Maßnahmenpaket soll noch in diesem Jahr beschlossen werden. Was die Umplanung an den Portalen betrifft, fiel das Votum sehr knapp aus, aber insgesamt mit Ja.
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