Geteiltes Glück
Das Ehepaar Weber spendet seit Jahren
Soziales Engagement kennt viele Facetten. Die einen bringen sich persönlich ein, indem sie in ihrer Freizeit tatkräftig zupacken, andere fühlen sich in der Beratung und Organisation von Hilfe am Wohlsten. Die einen lösen Probleme, die direkt vor der Haustüre liegen, anderer wiederum unterstützen Projekte, die von Hunger, Krankheit oder Unterdrückung bedrohten Menschen in fernen Ländern zugutekommen. Doch wie und wo auch immer Hilfe benötigt wird, soziales Engagement und Ehrenamt funktionieren nur, wenn auch die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.
Diesen Part sozialen Engagements haben sich seit vielen Jahren Hans und Christine Weber zur persönlichen Aufgabe gemacht. Wann immer es in den letzten zwanzig Jahren etwas zu feiern gab, haben sie auf Geschenke verzichtet und ihre Gäste stattdessen aufgefordert, die aufgestellte Spendenbox zu füttern. Angefangen hat es vor über 20 Jahren zum Anlass des 50. Geburtstages von Hans Weber. Kürzlich war es die Goldene Hochzeit des Ehepaars, das seit 41 Jahren in Starnberg wohnt. Zur großen Feier waren rund 60 Gäste geladen, die es gemeinsam auf die runde Spendensumme von 2.000 Euro brachten. Nutznießer wurde diesmal der Starnberger Förderverein Seestern, der die ambulanten Pflegedienste und die Nachbarschaftshilfe vor Ort finanziell unterstützt. Auch andere lokale soziale Organisationen kamen dank Hans und Christine Weber in der Vergangenheit schon in den Genuss finanzieller Zuwendungen.
Treibende Kraft bei allen diesen Spendenaktionen ist Christine Weber. Sie hatte schon immer ein großes Herz für die Kümmernisse der Menschen. Wann immer Hilfe benötigt wird, hilft sie. Als Schlüsselerlebnis für ihre e Spendenfreudigkeit bezeichnen beide eine Erfahrung, die sie vor etlichen Jahren gemacht haben. Nachdem sie wieder einmal eine größere Summe gespendet hatten, wurden sie eingeladen, sich vor Ort zu überzeugen, wohin ihr Geld gegangen ist. In diesem Fall war es eine Gruppe von sozial schwachen Menschen, die in einem alten Haus mitten in Starnberg lebten und die man mit grundlegenden, gesundheitlichen und körperhygienische Maßnahmen unterstützen musste. Wie sich herausstellte verfügte das Haus auch über andere Wohnungen, darunter eines, in dem eine alte Frau alleine wohnte, weder ein Badezimmer noch fließendes warmes Wasser und eine funktionierende Heizung hatte.
„Dass so etwas mitten in einer Gegend von Superreichen möglich ist, hat uns sehr schockiert“, sagt Hans Weber. „Wir haben es uns zum Prinzip gemacht, vor allem das Elend direkt vor unserer Haustür zu lindern“ fügt er hinzu.
Der gebürtige Wiener und ehemalige österreichische Profifußballspieler kam der Liebe wegen nach Deutschland und hat später in München ein florierendes mittelständisches Unternehmen aufgebaut, das er mit seinen 73 Jahren noch immer selbst führt. Die wenige Zeit, die ihm nebenher für ehrenamtliche Tätigkeiten blieb, widmete er dem Sport, jahrelang auch als Vorstandsmitglied im Starnberger Fußballverein. Umso mehr würdigt er das intensive Spendenengagement seiner Frau.
„Wie sind in einem Alter, in dem wir vor allem dankbar sind, dass es uns so gut geht, dass wir gesund sind, in mehr als guten Verhältnissen leben und vor allem das große Glück haben, als Familie zusammenzustehen. Da fällt es eicht, weniger vom Schicksal verwöhnte Menchen ein Stück weit an diesem Glück teilhaben zu lassen“, so Hans Weber.
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