Erinnerungen ans alte Dorf
Pöcking ehrt Dokufilmer Ludwig Ott mit einer Festwoche
Vor zehn Jahren starb Ludwig Ott, der Fernsehjournalist und Autor, der mit seinen Filmen dem Dorf Pöcking ein Denkmal setzte. Der gebürtige Schlehdorfer zog 1974 nach Pöcking, das ihm schnell zur wahren Heimat wurde. 1984 begann er mit einer Langzeitdoku über das Leben in Pöcking. Drei Filme hat er 1993, 2000 und 2008 über Pöcking im Rahmen der BR Sendereihe „Unter unserem Himmel“ gedreht. Sie zeigen die lange Planung der Ortsumgehungsstraße, die großen Veränderungen nach der Eröffnung und die Umgestaltung der Dorfmitte. Zudem sind auch das Buch „Milli und Sterz“ und die Ausstellung „Das alte Dorf“ entstanden, wo er den Alltag in den vergangenen Jahrzehnten lebendig nachzeichnet. Dafür bekam er 2009 den Kulturpreis vom Landkreis Starnberg und 2011 die Pöckinger Eule.
„Leider ist Wiggerl Ott viel zu früh verstorben“, bedauert Kulturreferent und Zweiter Bürgermeister Albert Luppart. Der 64-Jährige verschied 2012 nach einer kurzen schweren Krankheit. Die Gemeinde hat seine Verdienste um das Dorf nicht vergessen. Sie ehrt Ludwig Ott deshalb mit einer Festwoche. Mit seinen Werken hat er ein kostbares Vermächtnis hinterlassen. Sein Buch (Lesung am 26. Juni), die Ausstellung (Eröffnung am 27. Juni) und seine Filme (Filmabend am 29. Juni) kommen nochmal auf die Bühne des Pöckinger Kultursaals Beccult. Zudem lüftet das Pöckinger Historikerehepaar Marita Krauss und Erik Kasberger einige Geheimnisse zur Geschichte des Dorfs im Dritten Reich, warum zum Beispiel Fritz Bensinger als Jude die NS-Zeit unbehelligt überleben konnte (Dorfgeschichte/Zeitgeschichte am 1. Juli). Die Veranstaltungen sind kostenfrei auf Spendenbasis. Die Gemeinde erbittet eine Anmeldung unter kulturmontag@beccult.de.
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