Außergewöhnliches Engagement
Verdienstorden für Marianne Koch und Jürgen Haerlin
Ministerpräsident Horst Seehofer hat 49 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet, darunter auch aus dem Landkreis Starnberg Dr. Jürgen Haerlin und Dr. Marianne Koch. Der Bayerische Verdienstorden wird als Zeichen für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern verliehen. Die Zahl der lebenden Ordensträger ist auf 2.000 begrenzt ist.
Ein Zuhause für Kinder
Seehofer erinnerte daran, dass Dr. Jürgen Haerlin 1984 als stellvertretender Heimleiter ins Tutzinger Gabrielenheim gekommen war. Unter seiner Leitung begann die Arbeit mit traumatisierten Kindern. Dort traf er auf Peter Maffay, der die Schirmherrschaft und Patenschaft der Tabaluga Kinderstiftung übernahm, die Haerlin 1998 gründete und deren Vorstandsvorsitzender er seither ist.
Krankheit, Verlust des Elternhauses, familiäre Krisen oder auch Missbrauch sind die Lebenserfahrungen der Kinder und Jugendlichen, die in den Tabaluga-Einrichtungen betreut werden. Es ist Haerlins Intention, ihnen ein Zuhause zu schaffen. Über die Jahre sind Kinderhäuser und viele weitere Projekte von ihm etabliert worden. Unter seiner Leitung wurde die erste Familienstelle in Bayern vor mehr als 25 Jahren errichtet. 2001 entstand das Familienzentrum „Sternstundenhaus“, in dem Familien, deren Kinder schwer krank beziehungsweise die durch den Tod eines Kindes belastet sind, Entlastung finden. Außerdem baute er auch eine Nachsorgeeinrichtung für organtransplantierte Kinder in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Köln auf. "In den mehr als 30 Jahren seines Wirkens hat Jürgen Haerlin ein umfangreiches Lebenswerk geschaffen, das in der sozialen Landschaft einmalig ist", lobte Seehofer.
Für eine bessere Lebensqualität
Lobende Worte sprach Seehofer auch über die Ärztin und Medizinjournalistin, Dr. Marianne Koch aus Tutzing. Als Schauspielerin machte sie vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Karriere und wirkte in über 70 Filmen mit. Für ihre Rolle in „Des Teufels General“ erhielt sie den Bundesfilmpreis. Ihre Berufung hat sie jedoch in ihrer Tätigkeit als Medizinerin und in der Vermittlung medizinischer Themen gesehen. Koch beendete 1977 ihr Medizinstudium und eröffnete 1985 eine Praxis als Internistin, die sie bis 1997 führte. Von 1997 an engagierte sie sich als Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, eine Selbsthilfeorganisation, unter deren Dach sich zahlreiche Persönlichkeiten in 80 Selbsthilfegruppen für chronische Schmerzpatienten einsetzen. Mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen publiziert sie die Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Sie ist seit 15 Jahren im Bayerischen Rundfunk in der Hörfunkreihe „Das Gesundheitsgespräch“ im Dialog mit Hörern. Dabei bringt sie ihr zentrales Anliegen ein Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Allergien oder Darmkrebs zu bekämpfen. Immer wieder wendet sie sich zudem gegen die drohende Zwei-Klassen-Gesellschaft im Gesundheitssystem. Auch mit 85 Jahren setzt sie sich für diese Belange weiter ein.
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