Auf zum Kasperl
Marionetten spielen noch sechs Mal
Noch an den nächsten drei Wochenenden ist „Prinz Rosenrot und Prinzessin Lilienweiß“ des Starnberger Marionettentheaters zu sehen. Das diesjährige Stück ist ein ganz Besonderes: mit ihm eröffnete das Münchner Marionettentheater am 5. Dezember 1858 sein Haus.
Das Zaubermärchen aus dem 19. Jahrhundert hat Egon Blädel behutsam überarbeitet, so dass es auch für die Theaterbesucher von heute gut zugänglich ist. Zum Inhalt: Kasperl Larifari hat als Leibdiener von Prinz Rosenrot alle Hände voll zu tun. Er muss dem abenteuerlustigen Helden dabei helfen, die schöne Prinzessin Lilienweiß finsteren Mächten zu entreißen. Neben der dramatischen Handlung und vielen Motiven aus der Märchenwelt kommt natürlich auch das komische Element nicht zu kurz. Das Stück macht Kindern ab sechs Jahren und Erwachsenen Spaß.
Franz Graf von Pocci, der „Kasperlgraf“, war ein leidenschaftlicher Unterstützer der Puppen am seidenen Faden. Gleich das erste Stück „Prinz Rosenrot“ wurde ein Riesenerfolg, weil es nicht auf derben Klamauk, sondern auf feinsinnigen Humor setzte und dem Genre Marionettentheater damit zu kultureller Beachtung verhalf. Das Starnberger Marionettentheater bringt seit 1986 jedes Jahr Stücke von Pocci oder „im Geiste Poccis“ zur Aufführung. Die Puppen hat ein Sammler der Stadt vermacht. Er hatte sich über 300 Figuren schnitzen lassen, viele stammen aus der bekannten Werkstatt von Oskar Paul, der das Tölzer Marionettentheater aufbaute.
Die Aufführungen finden im Theatersaal der „Alten Oberschule“ (VHS-Gebäude) in Starnberg statt, und zwar an den Wochenenden 13.,14.,20., 21., 27. und 28 Januar, jeweils um 15 und 17.30 Uhr (samstags) sowie 11 und 14 Uhr (sonntags). Karten können über das Museum Starnberger See reserviert oder gekauft werden (Telefon 08151/4477570) oder sind an der Theaterkasse erhältlich.
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