Was mach' ich ohne Handy?
Gesundheitstag an der Christian-Morgenstern-Schule
Entspannt liegen die kleinen Schüler der Christian-Morgenstern-Schule auf Isomatten, kuschelig eingehüllt in weichen Decken. Zwischen ihnen sitzen Lehrkräfte und die Schüler der Berufsfachschule für Kinderpflege aus Starnberg. Die Berufsschüler leiten gerade den Workshop "Entspannung", eines der vielen Stationen am Gesundheitstag der an der Christian-Morgenstern-Grund- und Mittelschule.
Ein gemeinsames Projekt
"Die Idee entstand bereits im letzten Jahr", erzählt die Konrektorin der Christian-Morgenstern-Schule, Kathrin Kasper. In einem Gedankenaustausch mit Jugendsozialarbeiterin Monique Nieuwenhuis sei die Idee entstanden, gemeinsam mit der Berufsfachschule für Kinderpflege ein Projekt auf die Beine zu stellen, von dem beide Parteien profitieren. "So lernen die Berufsfachschüler bereits den Umgang mit den Kindern und die Kinder profitieren von den Projekten", führt Kasper aus.
Bei diesem Projekten steht das körperliche und das seelische Wohlbefinden im Vordergrund. So können beim Workshop "Bewegung" die Kinder spielerisch lernen, wie wichtig Bewegung ist und wie gut sie ihrem Körper tut. "Zunächst wird den Kleinen erklärt, wie sie sich richtig bewegen und wo man im Alltag überall Bewegung einbauen kann", beschreibt Monika Albrecht von der Berufsfachschule den Ablauf dieser Einheit. Sie unterrichtet die Berufsschüler in den Fächern Ökologie und Gesundheit. "Zur Gesundheit zählt nicht nur eine ausgewogene Ernährung, sondern auch ein vitaler Körper", weiß die Lehrkraft.
Mehr Zeit, weniger Handy
Doch ein zentraler Inhalt dieses Projekts sei nicht nur, den Kindern das richtige Handwerkszeug in Sachen Bewegung und Ernährung zu geben, sondern auch ihren Alltag zu entschleunigen und sie zurück zur Natur zu bringen. "Viele Kinder haben einen stressigen Alltag, mit vielen Terminen", erzählt Kasper. Zudem wüssten die Kinder manchmal nicht, wie sie sich ohne Handy oder ohne Fernseher beschäftigen sollen. "Da möchten wir mit diesem Projekt entgegenwirken: Die Kinder sollen raus in die Natur und gemeinsam toben", wünscht sie sich.
Ein weiterer Aspekt, der den beiden Frauen sehr am Herzen liege, sei die Entschleunigung des Alltags. In dem Workshops "Rituale" und "Entspannung" lernen sie, loszulassen, ihre Gedanken zu sortieren und vor allem die Hektik einmal auszublenden. "In den meisten Familien müssen beide Elternteile Vollzeit arbeiten, da bleibt nicht viel gemeinsame Zeit, der Alltag ist voll und das kriegen die Kinder mit. Mehr als man sich manchmal vorstellen kann", sagt Kasper.
Zudem sei es wichtig, feste Rituale, wie zum Beispiel das gemeinsame Essen, zu kultivieren. Es seien bereits kleine Dinge, die das Stresslevel der kleinen Schüler senke.
Unterstützung bei diesen Aufgaben erhielten die Grundschüler von 25 Berufsfachschülern. Zwischen den vielen kleinen Köpfen tauchten dann auch Baseballcaps und akkurate Duts in der Menge ab - vertieft in den gemeinsamen Workshops.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH