Rette die Welt!
Verbraucherzentrale stellt im Rathaus aus

Mit einem Barcode-Scanneruntersucht Heidemarie Krause. Matthias Zeuner-Hanning schaut zu. (Bild: pst)
Der erste Schulausflug des Jahres könnte die Kinder und Jugendlichen in das Rathaus Gilching führen. Bis zum Freitag, 1. Oktober kann hier die Ausstellung der Verbraucherzentrale Bayern „Rette die Welt - zumindest ein bisschen“ besucht werden. Sie ist für Kinder ab der dritten Klasse geeignet, neben Privatleuten sind auch Klassen angesprochen, deswegen führten Heidemarie Krause-Böhm und Matthias Zeuner-Hanning die Schulleitungen der Arnoldus-, der James-Krüss und Montessori-Schule sowie des Christoph-Probst-Gymnasiums durch die Show. Das Ziel sei dabei nicht nur eigene Umweltsünden zu erkennen, sondern auch die Eltern zu überzeugen, so Krause-Böhm.
An verschiedenen Stationen wird über den Ressourcenverbrauch informiert, es gibt anschauliche Beispiele, interaktive Mitmachangebote und Tipps wie man den eigenen Rohstoffverbrauch reduzieren könnte. Abstrakte Zahlen wurden in Bilder übersetzt. Da sieht man die Abbilldung eines Mannes, der acht Elefanten schleppt: „In Deutschland liegt der Verbrauch an Ressourcen – ohne den Wasserverbrauch – im Jahr bei 40 Tonnen pro Kopf – das entspricht dem Gewicht von acht Elefanten“. Daneben stand ein 27,5 Kilo schwerer Rucksack, den Bürgermeister Manfred Walter, Umweltbeauftragte Christine Hammel und die Schulleitungen mühsam anhoben. „Viel zu schwer“ lautete das Urteil. Der „ökologische Rucksack“ gab den durchschnittlichen Rohstoffverbrauch eines Einzelnen in nur sechs Stunden an. Ziel sei diesen zu verringern.
Keine Schubladenhandys
Wie dies gelingen könne, erfahren die Besucher an den einzelnen Stationen. Mit einem Barcodescanner dürfen beispielsweise einzelne Lebensmittel gescannt werden. Da erfährt man, dass man mit einer Ananas quasi 15 Kilo Co2 im Einkaufswagen hat. Ein Apfel würde viel besser abschneiden. Ob Wasserverschwendung, Müllvermeidung oder Lebensmittelverschwendung – überall werden die Botschaften witzig, ansprechend und praxisnah rübergebracht. Jedes Jahr ein neues Handy muss nicht sein, lautete eine andere Botschaft. „Wenn du deinem Smartphone sieben Jahre die Treue hältst, sparst du rund 100 Kilo Klimagase“ und wenn alle Handys in der EU ein Jahr länger genutzt werden, spart das 2,1 Millionen Tonnen Co2, lautet ein weiteres Beispiel. Außerdem können aus alten Handys wertvolle Rohstoffe recyclet werden. Sie sollten deswegen nicht ein tristes Dasein als „Schubladen-Handy“ fristen, mahnte Krause-Böhm. Eine Sammelbox für die alten Mobiltelefone kann in der Ausstellung gefüllt werden. „Daten löschen und Handy einwerfen“, erklärte Hammel. Der Erlös dieser Sammelaktion der NaBu (Naturschutzbund) wird für Naturschutzprojekte verwendet.
An der letzten Station kann der individuelle „ökologische Rucksack“ berechnet werden. Zwölf Fragen müssen beim Ressourcenrechner beantwortet werden, „Das lebende Buch“ nennt es Zeuner-Hanning. Am Schluss bekam jeder noch ein Faltblatt mit Links und Tipps. „Papier doppelseitig bedrucken“ hieß es da beispielsweise oder „unverpackte Lebensmittel einkaufen“.
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