Mülltrennung für Flüchtlinge
Umwelt-Energietage zu Abfall, Strom und Umweltschutz
Sparsam mit Wasser umgehen, die Heizung bewusst steuern und Abfälle richtig trennen: warum das wichtig ist und wie das geht, konnten Geflüchtete im Rahmen der "Umwelt-Energietage" erfahren. Vor kurzem fand die letzte Veranstaltung mit 25 Teilnehmern in Starnberg statt.
Über die Helferkreise waren die Einladungen an Flüchtlingsunterkünfte verteilt worden. Ziel war, den Teilnehmern mit Spaß und aktiven Übungen die Themen Umwelt und Energie näher zu bringen. "In meinem Heimatland wird der Müll hinter dem Haus verbrannt, das ist schlecht für die Gesundheit", stellte ein aus Eritrea stammender Teilnehmer schon zu Beginn fest. Die Praxis des Mülltrennens sollte den Teilnehmern mit viel Spaß beigebracht werden.
Im Laufe der Schulung sortierten dann wechselnde Teams eine Kiste mit Verpackungsmüll, Wertstoffen und Leergut um die Wette. "Was ist eine Einweg-Pfandflasche, was eine Mehrweg-Pfandflasche, wohin mit der Chipstüte und dem Milchkarton?" Am Schluss wussten sogar die Kinder, wie das mit dem Müllsortieren richtig geht, freute sich Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt. Themen wie Stromsparen und Kostenfallen waren schwieriger zu vermitteln, konnten aber anhand von typischen Stromfresser-Beispielen, wie Heizlüftern, veranschaulicht werden. Den Zusammenhang zwischen Kilowatt und Stromrechnung zeigten die Referentinnen anhand verschiedener Stromkostenbeispiele. Mit einer kleinen Solar-Bastelarbeit wurde schließlich eine Brücke zu den erneuerbaren Energien geschlagen. "Für viele Herkunftsländer liegt darin die Lösung einer meist mangelhaften Energieversorgung", so Anderer-Hirt.
Zertifikat hilft bei Wohnungssuche
Auch der Wasserkreislauf war Thema. Vor allem der 14-jährige Habib konnte hier punkten. "Das habe ich erst vor kurzem in der Schule gelernt", erklärte der Schüler. Am Ende freuten sich die Teilnehmer über ein Zertifikat. Dieses attestierte Wissen könnte ihnen schließlich bei einer Wohnungssuche hilfreich sein. "Wir verstehen die Schulungen als Unterstützung bei der Integration und als Vorbeugung gegen eine Verschuldung von anerkannten Asylbewerbern", so Barbara Huber vom Fachbereich Asyl des Landratsamtes Starnberg.
Insgesamt haben 50 Interessierte an den Umwelt- und Energietagen in Herrsching und Starnberg teilgenommen. Die Schulungen wurden vom Landratsamt Starnberg in Kooperation mit dem Netzwerk Flüchtlingshilfe beim Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE) und dem Verein Energiewende Landkreis Starnberg durchführt.
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