"Lieber Wald, schön dass es dich gibt ..."
Gilchinger Montessorischüler kämpfen um den Erhalt des Unterbrunner Holzes
Wer vor kurzem durch das Unterbrunner Holz spazierte, konnte an mehreren Bäumen eine kuriose Entdeckung machen. Auf bunten Wimpeln und Fahnen standen Sprüche wie „Keiner soll dich fällen“ oder „Du bist so schön“ geschrieben. Initiator dieser Aktion war die Gilchinger Montessorischule, deren Schüler die verschiedenen Banner und Fähnchen gebastelt hatten, um das Aktionsbündnis „Pro Bannwald“ symbolisch zu unterstützen.
Finanzielle Belastung für Gilching
Seit einiger Zeit steht das Unterbrunner Holz im Fokus von Politik und Naturschutzverbänden. Grund dafür ist die von Seiten der Gemeinde Gauting geplante Ausweisung des Bannwaldes als Gewerbegebiet. In unmittelbarer Nähe zur Würmtalgemeinde soll eine rund 70 Hektar große Fläche entstehen, auf der sich Gewerbetreibende ansiedeln sollen. Das Projekt erhitzt allerdings die Gemüter in der benachbarten Gemeinde Gilching, da sich das Gautinger Vorhaben in nächster Nähe zur Gemeindegrenze befinden würde. Aus Sicht vieler Bürger würde die Realisierung des Gewerbeprojekts vor allem erhebliche finanzielle Lasten für die Gemeinde Gilching bedeuten. Besonders kritisiert werden die infrastrukturellen Maßnahmen, die im Falle der Umsetzung des Gautinger Gewerbegebietes umgesetzt werden müssten und deren Kosten auch die Gemeinde Gilching mittragen müsste.
Bedrohung für die Natur
Das Unterbrunner Holz, welches derzeit als Landschafts- und Wasserschutzgebiet ausgewiesen ist, würde im Falle einer Realisierung des Wirtschaftsprojekts von einer umfassenden Dezimierung des vorhandenen Waldbestandes betroffen sein. Umwelt-und Naturschutzverbände aus dem Landkreis schlagen aus diesem Grund Alarm, da die Versiegelung der Böden eine akute Bedrohung des Lebensraumes für Tiere und Insekten gleichermaßen darstellen würde. Ebenso betroffen wären nach Ansicht der Gewerbegebietgegner auch die Bürger aus der Region, denen durch die Neuerrichtung des Gewerbegebietes ein Stück Erholungsraum genommen werden würde.
Montessorischüler engagieren sich
Unterstützung erhielt das Aktionsbündnis „Pro Bannwald“ nun auch von den Schülern der Gilchinger Montessorischule. Im Rahmen einer Protestaktion bastelten sie bunte Wimpel, auf denen sie sich für den Erhalt des Unterbrunner Holzes einsetzten. Die Kinder wollten mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass der Schutz der Natur und der Erhalt von Wäldern ein wichtiges Gegenstück zu einer immer hektisch werdenden Welt darstellt. Wälder tragen wesentlich zur zukünftigen Lebensqualität bei und müssen aus diesem Grund erhalten werden, betonten die Kinder in einer gemeinsam verfassten Stellungnahme.
"Pro Bannwald" - Was ist das?
Das unter dem Namen „Pro Bannwald“ bekannte Aktionsbündnis gegen die Errichtung des Gewerbeareals im Unterbrunner Landschaftsschutzgebiet setzt sich aus dem Interessensverein „Fluglärm, dem Gilchinger SPD-Ortsverein, dem Starnberger Kreisverband der Linkspartei sowie den Grünen und der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp) zusammen. Weitere Bündnispartner sind die Evangelische Kirchengemeinde St. Johannes, das Umweltzentrum Gauting sowie die Interessensgemeinschaft „Bürger für Gilching“.
Weitere Informationen über das Aktionsbündnis und den aktuellen Stand der Dinge bezüglich des Gewerbeprojekts gibt es im Internet unter www.pro-bannwald.de. Über die Bastelaktion der Schüler der Gilchinger Montessorischule können sich Interessierte auch im Internet unter www.montessorischule-gilching.de informieren.
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