Keine leichte Sache
Vergabe des Namensrecht ging in Runde zwei
Wer sich schon einmal bewusst und aktiv in einem Verein engagiert hat und kein passives Mitglied war, weiß mit wie viel Herzblut und Engagement man für seine Sache brennt. Ein Verein kann nicht nur ein Wirkungskreis sein, in dem man seiner Leidenschaft nachgeht – er ist oftmals eine zweite Heimat. Vereinskollegen werden zu einer Art zweiter Familie. So kam es nicht überraschend, dass bei der letzten Gemeinderatssitzung die Publikumsplätze fast bis auf den letzten Platz besetzt waren. Sicherlich waren unter ihnen einige Gilchinger, die ihre Sorgen so dem Gemeinderat mitteilten, doch die meisten der Besucher waren vermutlich Anhänger, Freunde und Unterstützer des TSV Gilching-Argelsried e.V. Denn in dieser Gemeinderatssitzung ging es um nicht weniger als um die langersehnte Vergabe des Namensrecht an den TSV Gilching-Argelsried e.V. im Hinblick auf ihre Sport-Arena.
Keine leichte Sache
Matthias Vilsmayer (FW und Sportreferent) trug in der Gemeinderatssitzung vor, was für einen Vorteil die Abtretung des Namensrechtes an den Verein für einen Vorteil hätte. Der Aufstieg in die Landesliga verursache Mehrkosten, jeder Trainer müsse gewisse – teilweise sehr kostspielige Linzenzen vorweisen – um überhaupt trainieren zu dürfen. Aus diesen Gründen könne ein Verein nicht mehr nur noch von den Mitgliedsbeiträgen leben. Zudem sei es auch an anderen Orten üblichen, dass Arenen nach gewissen Sponsoren benannt worden seien. Warum nicht auch in Gilching?
Genau hier hackte Gemeinderatsmitglied Matthias Helwig ein. Er wisse selbst zu gut, wie wichtig Sponsoren seien. Er wisse aber auch, dass man sich nicht für eine Sache verdingen könne. Nicht nur Hellwig war in seiner Argumentation nicht für eine Abtretung des Namensrechts. Auch andere Mitglieder des Gemeinderates wiesen darauf hin, dass es "früher so etwas auch nicht gebraucht habe", wie auch Gilchings dritter Bürgermeister Fritz Wauthier argumentierte.
Ein Name auf Zeit
Andere Gemeinderatsmitglieder argumentierten damit, dass man auch die Interessen des TSV berücksichtigen müsse. "Wenn dem Verein damit geholfen werden kann, finde ich, spricht nichts gegen eine Abtretung des Namensrechts", sprach sich Wilhelm Boneberger (FDP) für die Abtretung aus. Die Sorge vieler seiner Kollegen war aber auch, dass es mit einer Abtretung des Namensrechtes zu jährlich wechselnden Bezeichnungen der allseits bekannten TSV-Arena käme. Man wolle nicht jedes Jahr ein neues Schild am Rande hängen haben. Zudem wolle man auch für die Bürgerschaft eine Konstante schaffen, schließlich sei auch dieser Platz ein besonderer Bestandteil Gilchings.
Ein Sieg für den TSV
Bereits im Vorfeld wurde eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Vergabe des Namensrechtes betraut. Sie sollte im Vorfeld die Möglichkeiten und den eventuellen Vertragsrahmen mit allen seinen Konsequenzen abstecken. Zudem sollte er in der anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung die Gemeinderatsmitglieder im Detail über die Möglichkeiten und Konsequenzen einer Abtretung des Namensrechtes informieren.
Letztendlich konnte aber nur eine Abstimmung darüber entscheiden, wie es mit der Abtretung des Namensrechtes weitergeht. Die Gemeinderatsmitglieder stimmten mit 15 zu acht Stimmen für eine Abtretung an den TSV Gilching-Argelsried. Viele Zuhörer verließen daraufhin lächelnd den Saal. Für ihren Verein oder vielleicht für ihre zweite Heimat war diese Gemeinderatssitzung ein voller Erfolg.
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