Industrie zum Anfassen
Berufs-Info-Truck machte Station am CPG
Gut 1,3 Millionen Euro waren es, die dieser Tage auf dem Leherparkplatz des Christoph-Probst-Gymnasiums (CPG) standen. Damit ist jedoch keineswegs der gesamte Fuhrpark des Lehrkörpers, sondern nur ein einziges Fahrzeug gemeint. Dort hatte nämlich der Berufsinformations-Truck des Verbandes der bayerischen Metall- und Elektroindustrie für zwei Tage Station gemacht, um die Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe über die Vielseitigkeit der einzelnen Berufe in diesem Industriezweig zu informieren. Und die Anschaffung eines solchen Fahrzeuges schlägt mit eben dieser Summe zu Buche.
Theorie und Praxis
In zwei Gruppen aufgeteilt, gab es jeweils einen praktischen und einen theoretischen Teil. Während in der unteren Etage des Trucks gefräst und praktisch gearbeitet wurde, erfuhren die Mitglieder der zweiten Gruppe allerlei Interessantes und Wissenswertes über die Metall- und Elektroindustrie, eine Berufswelt, die sowohl für Jungen als auch für Mädchen viel zu bieten hat.
Ziel der Aktion sei es, so Martina Stark, Koordinatorin für berufliche Orientierung und Fachlehrkraft Wirtschaft und Recht, und Sabine Mertschat, ebenfalls Fachlehrkraft Wirtschaft und Recht und zugleich Mitarbeiterin der Schulleitung, den Schülern Alternativen zum Studium beziehungsweise auch die Möglichkeit eines dualen Studiums aufzuzeigen.
Auf den Truck aufmerksam geworden war Martina Stark im Zuge einer Fortbildung. Die Idee machte Eindruck auf sie und so trug sie das Projekt der Schulleitung vor. „Und da stieß sie auf offene Türen“, erläutert Sabine Mertschat, „denn für so etwas sind wir immer offen.“ Immerhin, so die beiden Lehrkräfte, drängt es bis zu etwa achtzig Prozent der Abiturienten auf die Universitäten. „Aber nicht für alle ist die Uni wirklich das Richtige“, sagen die beiden Experten.
„Das hat etwas gebracht“
Interessant war es für die Schüler auf jeden Fall und keiner empfand die Doppelstunde als vertane Zeit. So sagt Annika Steck (15): „Es hat mir gut gefallen und auch Spaß gemacht. Allerdings fand ich die Theorie interessanter als den praktischen Teil. Ein gutes Thema ist auf jeden Fall das duale Studium. Die heutige Doppelstunde hat mir ganz sicher etwas gebracht.“ Ähnlich sieht das auch Xaver Lallinger (15): „Toll war es, dass wir selber anpacken konnten und selbst ein kleines Stück Metall bearbeiten durften. Das war richtig Industrie zum Anfassen!“
Auch die drei Referenten Jörg Schneider, Andreas Oswald und Valentin Drayer waren zufrieden. Täglich sind sie und ihre Kollegen mit insgesamt zehn solcher Info-Trucks bundesweit unterwegs um bei Schulen, Ausbildungsmessen oder auch mal Unternehmen über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Über fünfzig verschiedene Ausbildungsberufe gibt es in unserer Branche, da ist mit Sicherheit für fast jeden etwas dabei“, sagt Jörg Schneider.
Martina Stark und Sabine Mertschat freut die positive Resonanz, die der „M + E Truck“ hervorruft. Immerhin brauchte das Projekt ein dreiviertel Jahr Vorlauf. „Aber der nächste Truck ist bereits gebucht“, sagen die beiden Damen. Wann der Truck wieder auf den Lehrerparkplatz fährt, können sie indes noch nicht sagen, „aber er kommt wieder!“
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