Rettet die Bienen
Volksbegehren Artenvielfalt startet am 31. Januar - Helfer gesucht
Vom 31. Januar bis 13. Februar gilt es: Mindestens zehn Prozent der stimmberechtigten bayerischen Bevölkerung muss sich für das Volksbegehren Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern "Rettet die Bienen!" eintragen, damit das bayerische Naturschutzgesetz verändert werden kann. Fast vier Seiten umfassen die Passagen, die modifiziert und ergänzt werden sollen, um dem Artenverlust – insbesondere dem Rückgang der Bienen und Schmetterlinge – entgegenzuwirken. Erreicht werden soll dies mit mehr blühenden Wiesen, vielfältigen Wäldern, mehr Biolandwirtschaft, weniger Pestiziden, einem Netz von räumlich oder funktional verbundenen Biotopen sowie einer besseren Information der Öffentlichkeit zur Lage der Natur. Auf weiteren vier Seiten findet man die Begründung zu jedem Punkt, der geändert und eingefügt werden soll.
Getragen wird das Volksbegehren von der ÖDP (Initiator), dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und den Grünen. Die Zahl der Unterstützer und Bündnispartner ist inzwischen auf weit über 100 angewachsen – und es kommen immer noch neue hinzu. Neben Unterstützern wie dem BUND Naturschutz in Bayern und dem Landesverband Bayerischer Imker sind Bündnispartner aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens aufgelistet.
Gefahr für unsere Zukunft
"In Bayern gehen viele Tier- und Pflanzenarten massiv in ihrem Bestand zurück oder sterben sogar aus. Besonders betroffen sind Insekten, die um ca. 75 Prozent zurückgegangen sind. Jeder, der mit dem Auto unterwegs ist, erlebt diesen Bestandsrückgang: Während früher die Windschutzscheibe mit toten Insekten bedeckt war, kann man heute wochenlang fahren ohne das Fenster zu putzen. Der Rückgang der Insekten verläuft zeitgleich mit dem Rückgang blühender Wiesen und anderer natürlicher Lebensräume, welche die Insekten für Nahrung und Fortpflanzung benötigen. Darunter leiden auch alle Insektenfresser, allen voran viele Vogelarten. Dieser Rückgang ist nicht nur ein Verlust unserer Lebensqualität, sondern eine eine konkrete Gefahr für unsere Zukunft", schreiben die Initiatoren des Volksbegehrens auf ihrer Internetseite (https://volksbegehren-artenvielfalt.de). Dort kann auch der Gesetzentwurf heruntergeladen werden.
Rathauslotsen gesucht
Inzwischen haben sich in vielen Städten und Gemeinden Aktionskreise gebildet, die in ihrem Wahlbezirk die Trommel für das Volksbegehren rühren. Derzeit geht es insbesondere darum, Freiwillige zu finden, die als sogenannte Rathauslotsen fungieren. Diese werden sich während der Eintragungsphase vom 31. Januar bis 13. Februar vor den Rathäusern aufhalten, in denen die Unterschriftenlisten ausliegen und Passanten auf das Volksbegehren aufmerksam machen. Zwei Stunden sollen die Helfer dafür von ihrer Zeit zur Verfügung stellen. "Pro Rathaus müssen wir mit den Rathauslotsen rund 90 Stunden Zeit abdecken, das bedeutet 45 Personen a zwei Stunden – ob es schneit, klirrend kalt ist oder regnet", so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Bayernweit werden für insgesamt 10.000 Stunden Einsatzzeit Lotsen gebraucht.
Wer sich als Rathauslotse engagieren will, kann sich bei den lokalen Aktionskreisen in den verschiedenen Wahlbezirken oder unter www.volksbegehren-artenvielfalt.de/rathauslotse-werden melden. In München ist auch eine Anmeldung unter https://oedp-muenchen.de/ möglich. In Gräfelfing sind Annette Rosellen (Mail: annette.rosellen@googlemail.com) und Klaus Tuchnitz (Mail: klaus@tuchnitz.de) Ansprechpartner.
Zur Eintragung für das Volksbegehren sind alle deutschen Staatsbürger zugelassen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Bayern begründet haben und nicht vom Stimmrecht ausgeschlossen sind.
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