Marienkapelle beschädigt
Vandalen lassen Wut an denkmalgeschütztem Kirchlein aus
Wer macht nur so etwas? Die Mitglieder des Fördervereins für Heimatpflege in Germering sind entsetzt. Vor ein paar Tagen haben bisher unbekannte Täter die kleine Marienkapelle in Streiflach, in der Nähe des Gnadenhofs für alte Tiere, beschädigt.
Die Fassade des neugotischen Baus mit Treppengiebel aus dem Jahre 1837 weist jetzt tiefe Kerben auf. Das Hinweisschild an der denkmalgeschützten Kirchenmauer ist völlig verbogen und herausgerissen. Glas von einem Grablicht wurde zersplittert. Sogar vor einem benachbarten Baum haben die Vandalen nicht Halt gemacht. Die Täter schabten die Rinde großflächig ab, um den Baum zum Absterben zu bringen. Wahrscheinlich haben die Täter die Kapelle mit einem Beil traktiert, vermutet die Polizei Germering, die bereits Ermittlungen aufgenommen hat und auf Hinweise aus der Bevölkerung hofft.
Um ein „Kavaliersdelikt“ handelt es sich bei diesem Anschlag nicht. Immerhin ist das Gebäude denkmalgeschützt. Insgesamt entstand ein Sachschaden von etwa 550 Euro. Die Marienkapelle wird vom Förderverein Heimatpflege gepflegt. Die Fördervereinsmitglieder kümmern sich seit vielen Jahren um die heimatgeschichtlichen Belange in Unterpfaffenhofen und Germering. Für die Marienkapelle hatten sie eine Hinweistafel mit den wichtigsten Daten der Kapellen-Geschichte anfertigen lassen. Solche Hinweistafeln hat der Förderverein auch bei der St.-Petrus-Kapelle in Wandelheim, bei St.-Jakob, St.-Martin sowie bei der Marquartkapelle verantwortet.
Die Marienkapelle wurde vor rund zehn Jahren renoviert und 2005 wieder eingeweiht. Gerne machen Spaziergänger für ein stilles Gebet an der kleinen Kapelle Halt, oft wurden hier auch Kerzen und Blumen niedergelegt. Jetzt muss das kleine Bauwerk wegen der mutwilligen Zerstörungen repariert werden.
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