Kultur trotz Corona
Stadthalle baut auf umfangreiches Hygienekonzept
Einerseits soll das Übertragungsrisiko von Covid-19 bei Künstlern, Besuchern und in der Stadthalle Germering Beschäftigten minimiert werden, andererseits soll die Qualität der Veranstaltungen so hoch wie vom Publikum erwartet, sein. Dank eines umfangreichen Hygienekonzepts ist Stadthallenleiterin Medea Schmitt zuversichtlich, dass der Kulturstätte dies für die kommende Wintersaison gelingen wird. Rund 20 Seiten umfasst das Hygienekonzept, in dem alle nur erdenklichen Aspekte der Sicherheit in der Stadthalle berücksichtigt wurden. Grundlage ist ein Leitfaden für die Erstellung von Hygienekonzepten für Kulturveranstaltungsbetriebe, den der Verband der Münchner Kulturveranstalter (VDMK) erstellt hat und der auf den gesetzlichen Grundlagen des Bayerischen Infektionsschutzgesetzes basiert. Mitgewirkt haben dabei unter anderem die Bayerische Staatsoper, das Residenz- sowie das Gärtnerplatztheater. Auf vier Säulen basiert das Hygienekonzept der Stadt Germering: Prävention, Hygiene, Abstand und Nachvollziehbarkeit.
Prävention
Der Punkt Prävention setzt auf das Verantwortungsbewusstsein des Publikums. Wer sich krank fühlt, dem ist ein Besuch der Stadthalle Germering wegen der Ansteckungsgefahr nicht gestattet. Beim Auftreten von Covid-19-Symptomen „muss der Veranstaltungsraum umgehend verlassen werden“, heißt es.
Abstand
Der Punkt Abstand kann am besten erfüllt werden, wenn die Besucher mitmachen und beispielsweise den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten. Das bedeutet auch, dass die Markierungen auf dem Boden beachtet werden. Hier wird mit einer Besucherlenkung versucht, dass sich diese möglichst nicht vermischen. Damit der Abstand auf den Plätzen eingehalten werden kann, wurden Stuhlreihen und Sitze ausgebaut. Statt der rund 1.100 Gäste, die früher im Orlandosaal Platz gefunden haben, wird nurmehr ein Bruchteil davon aufgenommen. Statt der Bistrobestuhlung im Amadeussaal gibt es Reihen und personalisierte Tickets oder die Veranstaltung wurde gleich in den großen Orlandosaal verlegt „Dort können die Auflagen flexibel eingehalten werden“, erklärt Schmitt. Die Veranstaltungen finden verkürzt und ohne Pausen statt. So sollen Menschenansammlungen vermieden werden. Die sanitären Anlagen dürfen nur von einer geringen Anzahl an Nutzern gleichzeitig betreten werden.
Hygiene
Was die Hygiene betrifft, so gibt es mehrere Möglichkeiten im Haus die Hände zu desinfizieren. Außerdem werden die Bereiche, die von vielen Menschen berührt werden könnten wie Handläufe und Türgriffe, besonders häufig desinfiziert. Die Toilettenanlagen sind mit kontaktlosen Türen und berührungslosen Wasserhähnen ausgestattet. Ein Mund-Nasen-Schutz muss in der Stadthalle getragen werden, man darf ihn aber auf dem Platz abnehmen. Außerdem wird auf großen Hinweistafeln auf die geltende Hust- und Nies-Etikette und die anderen Hygieneregeln hingewiesen. An der Abendkasse wurden Plexiglastrennscheiben installiert. Auch für die Künstler gibt es Sicherheitsmaßnahmen. Das reicht von eigenen Mikrofonen für die Nutzer bis zu Einzel- statt Sammelgarderoben.
Nachvollziehbarkeit
Um Kontaktpersonen im Falle einer nachträglich festgestellten Corona-Infektion ermitteln zu können, gibt es personalisierte Tickets. Karten, die vor der Pandemie erworben wurden, werden umgetauscht. Eventuell ändert sich der Aufführungsort. Das Hygienekonzept der Stadthalle steht in einer Kurzfassung im aktuellen Programm oder auf der Homepage der Stadthalle. Angesichts der sich immer wieder ändernden Situation, empfiehlt Schmitt, sich vor den Veranstaltungen im Internet (www.stadthalle-germering.de) über den aktuellen Sachstand zu informieren.
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