„Aufwind“ wird gut angenommen
Psychosoziale Tagesstätte ist voll ausgelastet
Die CSU-Fraktion im Germeringer Stadtrat hat zusammen mit Oberbürgermeister Andreas Haas die psychosoziale Tagesstätte „Aufwind“ besucht. Die seit Januar 2018 in der Oberen Bahnhofstraße bestehende Tagesstätte ist ein Treffpunkt für psychisch kranke Erwachsene und bietet von Montag bis Mittwoch für maximal zwanzig Gäste ein abwechslungsreiches Wochenprogramm. Die Einrichtung, die derzeit voll ausgelastet ist, wird von der Caritas getragen. Der Bezirk Oberbayern übernimmt die Personalkosten.
Die Fraktion informierte sich vor Ort darüber, wie sich „Aufwind“ rund eineinhalb Jahre nach dem Start entwickelt hat. Während der Öffnungszeiten gibt es in der Tagesstätte keine vorgeschriebenen Anwesenheitspflichten für die Gäste, diese können jederzeit kommen und gehen, wann sie wollen. Ziel der Einrichtung ist es, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen an diesem Ort einen Freiraum finden, um soziale Kontakte zu knüpfen und damit beizutragen, den gesundheitlichen Zustand zu stabilisieren und zu verbessern. Dazu stehen gemeinsame Aktivitäten wie das Planen und Zubereiten des Mittagessens, kreatives Gestalten oder Entspannungsangebote auf dem Programm. Zudem berät das Team von „Aufwind“ um Leiterin Pia Schnell und Psychologin Julia Granese bei alltäglichen Problemen und krankheitsbedingten sozialen Schwierigkeiten. Für die Klienten sind alle Angebote, mit Ausnahme des Mittagessens, kostenlos.
Wichtig, eine Anlaufstelle zu haben
„Eine psychische Erkrankung oder seelische Behinderung kann das Leben grundlegend verändern. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder einer seelischen Behinderung ist es wichtig, eine wohnortnahe Anlauf- und Kontaktstelle zu haben“, so die Leiterin des sozialpsychiatrischen Dienstes des Caritas Zentrums Fürstenfeldbruck, Monika Fußeder. Die Expertin hob gute Zusammenarbeit und Vernetzung mit allen beteiligten Institutionen in Germering und dem Bezirk von Oberbayern hervor. Die Tagesstätte „Aufwind“ sei gut eingebunden in das Sozialwesen in Germering und dem Landkreis.
CSU-Fraktionschefin Manuela Kreuzmair sagte: „Wir freuen uns sehr, dass das ‚Aufwind‘ seit dem Start so gut angenommen wird. Die Tagesstätte ist ein weiterer wichtiger Baustein im engen Netz an Hilfsangeboten für Menschen mit psychischen Erkrankungen in unserer Stadt. Das ist uns ein echtes Herzensanliegen. Unser Dank gilt der Caritas und dem Bezirk Oberbayern, die es ermöglicht haben.“
Psychische Erkrankungen nehmen zu
Bezirksrätin Gabriele Off-Nesselhauf sagte: „Leider nehmen psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft immer weiter zu – und häufig sind die Angebote in den Kommunen die beste und direkteste Möglichkeit, den Erkrankten unter die Arme zu greifen. Wir können dankbar sein, dass alle relevanten Stellen wie Sozialverbände und lokale Politik in enger Kooperation Einrichtungen wie das Aufwind in Germering ermöglichen. Der Bezirk Oberbayern lässt die Beteiligten nicht im Regen stehen, wir wollen noch mehr Angeboten für die Betroffenen realisieren.“
In ganz Oberbayern gibt es ein flächendeckende Hilfsangeboten für Menschen mit seelischen Behinderungen: Sozialpsychiatrische Dienste, Tagesstätten, psychosoziale Suchtberatungsstellen, Kontakt- und Begegnungsstätten sowie Zuverdienstprojekte und vieles mehr. Sie werden unter dem Begriff ambulant-komplementäre psychiatrische Versorgung zusammengefasst. Das gesamte Fördervolumen des Bezirks Oberbayern hierfür beträgt im Jahr 2019 rund neunzig Millionen Euro.
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