"Hier gab es einfach alles"
Kolonialwaren aller Art beim Biller
"Der Biller" war den Starnbergern viele Jahrzehnte lang ein Begriff. Drei Stufen führten in den Kaufladen an der Hauptstraße, der so ziemlich alles hatte, was in den Haushalten so benötigt wurde. "Johann Biller gegr. 1804" steht heute noch über der Türe, doch die grünen Fensterläden haben sich seit rund fünf Jahren nicht mehr für Kunden geöffnet. Dabei ist hinter der Türe alles so wie es immer war. Hinter den Glasscheiben der Biedermeier-Vitrinen liegen Stoffballen, Textilien und andere Kurzwaren. Auf der mit Intarsien verzierten Ladentheke und den dazu passenden Holzregalen stapeln sich Waren in jahrzehntealter Originalverpackung.
Der Kaufladen „Biller“ war früher ein wichtiger Teil der Starnberger Geschäftswelt. In der Nachbarschaft gab es einen Bäcker, Fleischer und Schlachter, einen Fischladen, ein Milchgeschäft, Uhrmacher, Installateur, die Schule, Kirche, Rathaus und die Wirtschaft. Die letzte Ladenbesitzerin nannten die Starnberger „Trudi Biller“. Die Enkeln der Gründer Johann und Kreszentia Biller hieß aber eigentlich Gertrud Weiß. „Hier gab es einfach alles“, erinnern sich alte Starnberger, die sich ein solches Angebot in der Kreisstadt heute nur noch wünschen können.
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