"Uns gehen die Helfer aus"
Hartmut-Johnsen-Preis des Rotary Clubs Gauting-Würmtal für Herbert Veit
Menschen ehren, die sich in ganz besonderer Weise für die Gemeinschaft verdient machen: Herbert Veit (Mitte) erhielt den Hartmut-Johnsen-Preis des Rotary-Clubs Gauting-Würmtal aus den Händen des Präsidenten Karl-Heinz Maier und der Vorsitzenden des Gemeindienstes Anneliese Bradel. (Bild: Rotary Gauting Würmtal)
Alljährlich verleiht der Rotary Club Gauting-Würmtal seinen Hartmut-Johnsen-Preis an herausragend sozial engagierte Menschen aus dem Würmtal. Der Preis geht auf den Rotary-Gründungsbeauftragten Hartmut Johnsen zurück und soll mit seinem großzügigen Preisgeld von 2.500 Euro soziale und ehrenamtliche Projekte im Einzugsbereich des Rotary Clubs unterstützen.
In den vergangenen Jahren profitierte zum Beispiel das Eine-Welt-Forum Gauting, das Eltern-Kind-Programm Stockdorf, die Leiterin des Afrika-Kreises der evangelischen Kirchengemeinde Stockdorf Jutta Lecht oder auch der Martinsrieder Miteinander e.V. von dieser Auszeichnung. In diesem Jahr ehrte der Club den Kraillinger Herbert Veit, der sich seit über 40 Jahren in ganz besonderer Weise für die Gemeinschaft verdient gemacht hat.
Seit über 40 Jahren ehrenamtlich fürs Gemeinwohl tätig
Der Präsident des Rotary-Clubs, Karl-Heinz Maier, ging in seiner Laudation auf die Parallelen zwischen Herbert Veit und Hartmut Johnsen ein. Letzterer verfolgte mit seiner karitativen Arbeit das Ideal einer grenz- und generationenüberschreitenden Hilfe, so Maier. Das gelte auch für Veit. Schließlich habe Veit gemeinsam mit der verstorbenen Bürgermeisterin Annemarie Detsch den Helferkreis Asyl Planegg gegründet, als die Flüchtlingswelle aus dem Kososvo in Folge des Bürgerkriegs in den 90er Jahren anrollte.
Diese Helferkreis-Idee erneuerte Veit am Anfang der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 und gründete die jetzt tätigen Helferkreise in den Würmtal-Gemeinden. Darüber hinaus engagiert sich der 88-jährige pensionierte Bauingenieur sehr aktiv seit über 40 Jahren in der Würmtalgruppe von Amnesty International.
Drei Helferkreise im Würmtal
Veit freute sich über die Ehrung, „vor allem weil dadurch unsere Arbeit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird. Denn das Weltproblem der Flüchtlinge und Vertriebenen bleibt leider bestehen. Hier müssen wir uns weiter engagieren und für die Menschen sorgen, die ihre Heimat verlassen müssen“, meinte er nach der Ehrung.
Seit 2015 seien insgesamt drei Helferkreise in den Gemeinden entstanden, so Veit. „Untereinander stehen wir in ganz engem Austausch und beraten wichtige Dinge gemeinsam. Das Preisgeld fließt ebenfalls in unsere gemeinsame Kasse.“ Die würde seit 25 Jahren ehrenamtlich von der Waldkirche Planegg verwaltet. „Es ist uns eine große Hilfe, dass die Waldkirche unsere Buchhaltung und Spendenverwaltung übernimmt. Andernfalls hätten wir einen Verein gründen müssen“, dankte er.
„Leider müssen wir feststellen, dass wir mittlerweile viel zu wenige Helfer sind, um die Geflüchteten zu betreuen, die bei uns im Würmtal wohnen. Für Deutschkurse, Behördengänge, Hausaufgabenbetreuung oder Beratungen - uns gehen leider langsam die Helfer aus. Wir brauchen dringend mehr Ehrenamtliche, die Zeit erübrigen können und uns in der Flüchtlingsarbeit unterstützen möchten. Wir freuen uns sehr über neue Mithelfer.“
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