Mähen statt Baggern
Gemeinde Krailling kooperiert mit Mähdienst für Berger Weiher
Schon lange überlegt sich die Gemeinde Krailling, wie die Wasserqualität im Berger Weiher gesichert werden kann und präferierte ein Ausbaggern, um dem Algenbewuchs Herr zu werden. Doch Wasser ablassen, baggern, eventuell einen zweiten Zulauf für eine bessere Wasserzirkulation sichern – das würde rund eine halbe Million Euro kosten, wie eine Prüfung ergab. „Es ist ein sehr großer Eingriff, vor allem auch weil sich unter dem Wasser eine Lehmkuhle befindet, die keineswegs verletzt werden darf“, erklärte Bürgermeister Rudolph Haux. „Sonst würde das Wasser ins Kiesbett abfließen.“
Außerdem wäre der See für zwei bis drei Monate stillgelegt. „Wir würden den Kraillingern damit eine ganz wichtiges Naherholungsgebiet nehmen“, erklärte Verena Ast, Sachgebietsleiterin Grünflächen, Energie und Umwelt im Rathaus. „Deshalb haben wir diesen großen Eingriff auf unbestimmt verschoben“, ergänzte Haux.
Warten auf Hitze
Die Verwaltung suchte nun nach einer schnellen und vor allem preiswerten Alternative im Kampf gegen die Algen. „Der Berger Weiher ist kein Schwimmteich“, meinte Ast. „Gegen die Algen müssen wir trotzdem etwas tun.“ Bei den Wesslinger Nachbarn machte sich Ast über ein Unter-Wasser-Mähverfahren kundig. „Tolle Sache!“, so auch Haux und schloss eine Kooperation mit der ausführenden Firma Sepp. „Die Maßnahme liegt im unteren vierstelligen Bereich und kann auch auf Zuruf erfolgen. Das ist wirklich sehr erfreulich.“
Der erste Testlauf Anfang September war zwar nur halb erfolgreich. „Es ist leider einfach schon zu kalt. Der Weiher speist sich aus der Würm und kühlt dadurch einfach sehr schnell ab. Die Algen ziehen sich bei dieser Kälte zusammen und können durch das Mähgerät nicht mehr erfasst werden“, bedauerte Haux. „Vielleicht kommt noch eine Hitzewelle im Herbst und die Algen stehen hoch. Dann wiederholen wir die Maßnahme. Ansonsten warten wir auf die warme Zeit im nächsten Jahr.“
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