Kosten zu hoch
Europaweite Ausschreibungen für die Kraillinger Ortsmitteumgestaltung aufgehoben
Die südliche Margaretenstraße von der Luitpoldstraße bis zum Paulhan-Platz soll generalsaniert und in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich umgewandelt werden. Mit den Plänen dafür befasste sich der Gemeinderat seit 2010 – Vorplanungen, ein Architektenwettbewerb, vier Bürgerinfoabende sowie Workshops inklusive. 2015 erfolgte der erste Teil der Umbaumaßnahmen mit der Realisierung des Gartens der Stille an der Margaretenkirche.
Noch vor einigen Wochen kündigte die inzwischen aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretene Bürgermeisterin Christine Borst den Spatenstich für die weitere Umgestaltung der Straße vor dem 1. April an. Doch nun hob der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung die europaweite Ausschreibung der nötigen Baumaßnahmen auf. Der Ausschreibungsstopp betreffe sämtliche Maßnahmen, wie Pflasterungen, Straßenbau, Spartenverlegung, Ausstattungseinzelheiten wie Bänke und Bäume und vieles mehr, bestätigte Geschäftsleiter Franz Wolfrum.
Auf „unbestimmt“ verschoben
Der Grund für den Stopp sind die extrem gestiegenen Kosten, hieß es in der Rathauserklärung. Und weiter: „Zum Zeitpunkt der Ausschreibung lag der Kostenanschlag bei rund 3,4 Millionen Euro brutto. Der, nach abgeschlossener Angebotsprüfung, verbleibende Mindestbieter lag mit rund 5,8 Millionen Euro brutto um mehr als 70 Prozent über dem Kostenanschlag.“
Die Mehrkosten ergeben sich vor allem auch aus den höheren Baupreisen, die durch die zeitliche Verzögerung aufgrund des Bürgerbegehrens für den Erhalt des Paulhanplatzes als Grünfläche zustande gekommen waren. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen,“ kommentierte die zweite Bürgermeisterin Karin Wolf, „wir blicken aber positiv in die Zukunft.“ Der Startschuss für die neue Mitte ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH