Anregungen erwünscht
Gemeinde Gauting informiert zum AOA-Neubaugebiet
In Gauting entsteht ein weiteres Neubaugebiet. Die rund 2,8 Hektar große Fläche zwischen der Ammersee-, Danziger-, Pötschener- und Paul-Hey-Straße, auf der sich bis 2014 der Firmensitz der AOA-Gerätebaufirma befand, wird laut Bebauungsplan 100 mit Wohnungen, sozialen Flächen und einem Supermarkt bebaut. Diskutiert wird der Bebauungsplan schon lang, im vergangenen Jahr stellte die Gemeinde die Siegerentwürfe des Architektenwettbewerbs der Bürgerschaft vor. Nun trat die Gemeinde in eine neue Runde des Bürgerdialogs zur Planung.
Nach verschiedenen Themengebieten will die Gemeinde Anregungen und Kritikpunkte aus der Bevölkerung sammeln, um das neue Quartier städtebaulich optimiert und ganz nach den Wünschen der Gautinger zu entwickeln und zu bauen. Der Architekt und Sieger des Wettbewerbs Hans-Peter Hebensperger-Hüther erläuterte während der Dialogveranstaltung den aktuellen Entwurf für verdichtetes Wohnen im Einheimischenmodell und flexibel nutzbare 27 bis 28 Atriumhäuschen. Um eine großzügige geplante Grünfläche entstehen weitere drei- bis fünfgeschossige, staatlich geförderte Mehrfamilienhäuser inklusive einem Neubau für soziale Einrichtungen wie Diakonie, Kindergarten und Mobilitätszentrum. 700 Menschen sollen laut Hebensperger-Hüther im Quartier eine neue Heimat finden.
Fläche für Gewerbe nicht vergessen!
Für Kritik hatte schon im Vorfeld die mögliche Verschattung an der Günther-Caraciola-Straße gesorgt, weshalb die Planer um Hebensperger-Hüther die Höhe der dort geplanten Gebäude von ursprünglich fünf auf drei bis dreieinhalb Geschosse heruntergesetzt hatten. Kritik äußerten auch die Gewerbetreibenden des Gautinger Gewerbeverbands „Zusammen für Gauting e.V.“ (ZfG).
Sie bemängelten in einer Stellungnahme die „Vernichtung von rund 15.000 Quadratmeter Büro- und Gewerbefläche“ und kritisierten, dass das AOA-Gebäude jahrelang leer stand und nicht zur Nutzung frei gegeben wurde. „Hier wäre zeitnah Platz für heimische Handwerksbetriebe oder stille Gewerbe wie zum Beispiel Steuerberatungskanzleien, bevor diese in umliegende Gemeinden abziehen, da sie sich innerorts nicht entwickeln können und auch im Gautinger Ortszentrum keine Flächen zur Verfügung stehen“, heißt es in der Erklärung. Und weiter: „ZfG regt an, dass die Gemeinde Gauting sich dafür einsetzt, auf dem AOA-Gelände Raum für Gautinger Betriebe zu schaffen, Betriebe die seit Monaten und Jahren händeringend nach Erweiterungsflächen im Ort suchen. Die Gemeinde Gauting riskiert, weitere heimische Betriebe an Nachbargemeinden und damit dringend benötigte Gewerbesteuereinnahmen zu verlieren."
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