Umzug mit Abstand und Rücksicht
Gilchinger Kulturwoche geht in die Schlussrunde
Ein Umzug in Coronazeiten, geht denn das? Sogar sehr gut! Dank eines ausgeklügelten Hygienekonzepts haben die Gilchinger Vereine im Rahmen der sechsten Kulturwoche bewiesen, dass auch in Zeiten mit „Abstand und Rücksicht“ viel möglich ist. Unter dem Motto „Kulturlieferdienst“ zogen die Fahnenabordnungen verschiedener Gilchinger Vereine von der Vituskirche im Altdorf bis zum Rathaus. An mehreren dezentralen Plätzen gab es Aufführungen. Die erste fand nach dem Gottesdienst vor der Kirche statt. Hier zogen die vier Meter langen Alphörner des Spielmanns- und Fanfarenzugs Edelweiß die Aufmerksamkeit auf sich. Sie wurden als Ersatz für die alten selbstgebauten, angeschafft, berichtete Dirigent Philipp Fixmer. Für den Auftritt seiner Musiker wurde im Vorfeld eifrig geprobt. Dank des 200 Quadratmeter großen Vereinsheims konnten große Abstände eingehalten werden.
Die nächste Station war vor dem Senioren-Zentrum Pichelmayr in der Weßlinger Straße. Viele Bewohner saßen schon erwartungsvoll vor dem Gebäude oder verfolgten das bunte Treiben von den Fenstern aus, aber auch die Anwohner genossen die Auftritte. Die Gilchinger Blaskapelle spielte und das Guichinger Brauchtum hatte die Schuhplattler und die Kindertanzgruppe mitgebracht. Die Plattler tanzen sowieso alleine und haben einfach den Abstand zueinander vergrößert. Bei den Kindern, erklärte Vereinsvorstand René Weber, wurden feste Tanzpaare gebildet. Er bedauert, dass wegen der Pandemie die beliebten Veranstaltungen des Vereins wie Maifeiern komplett weggebrochen seien. „Hier kommen viele Einnahmen für unseren Verein zusammen“, berichtete er. Die fehlten jetzt. Umso mehr freut sich Weber bereits auf nächsten Freitag. Dann laden vier Vereine zu einem „Buntern Bayerischen Abend“ in den Gasthof Widmann ein.
Infotafel enthüllt
Am Ortsmuseum im Wersonhaus stoppte der Umzug für die Enthüllung einer Infotafel. Auf ihr erfährt man, was es mit der Replik des römischen Meilensteins auf sich hat. Die als Bajuwaren verkleideten Mitglieder des Zeitreisevereins schenkten Kirschsaft und -likör aus und Vereinsvorstand Annette Reindel erzählte, dass die Kirsche ursprünglich aus der Türkei in unsere Breitengrade gekommen war. Nach einem weiteren Auftritt vor dem Altenheim und Betreuten Wohnen an der Andechser Straße und dem Rathausvorplatz gab es eine Brotzeit für die Teilnehmer. Seit Tagen steht ganz Gilching im Zeichen der Kulturwoche. Mehr als 30 Veranstaltungen an neun Aufführungsorten gibt es zur Auswahl.
Was noch bis zum 18. Oktober geplant ist, findet sich im Internet unter kulturwoche-gilching.de oder im Programmheft. Übrigens: Für den Vortrag „der blaue Planet“ am 15. und für das Ballett Peterchens Mondfahrt, am 17. und 18. Oktober können auch Karten für den Internet-Livestream gekauft werden. Dann kann man die Kultur von zuhause aus genießen.
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