Marktsonntag Italiana
Geschäftsleute und Gemeinde möchten kooperieren
Normalerweise hätte es Weißwürste gegeben und die Gilchinger Unternehmer und Unternehmerinnen hätten sich gemeinsam an einen Tisch gesetzt. Dieses Mal fand das Treffen zu dem der Vorsitzende des Wirtschaftsverbands, Frank Opis, eingeladen hatte, coronakonform „online“ statt. Es sind schwierige Zeiten, mit denen die Geschäftsleute zu kämpfen haben. Trotzdem stand an diesem Tag nicht nur „Corona“ auf der Tagesordnung. „Wir wollen in die Zukunft schauen“, gab Opis das Motto vor. Dabei wird der Marktsonntag ein Schwerpunkt sein. „Er soll nächstes Jahr etwas Besonderes werden“, so Opis. Seitdem die Römerstraße wegen der Westumfahrung von der Staats- zur Gemeindestraße herabgestuft worden ist, kann sie von der Gemeinde am Marktsonntag für den Autoverkehr gesperrt werden. Rund 500 Meter, bis zum Görbelmoosweg, könnten an diesem Tag erstmals zur Fußgängerzone werden und mit fliegenden Buden und Ständen von Gilchinger Firmen bestückt werden. Stefan Nothaft schwebte sogar eine Bühne mit Tanzboden für Tanz-, Musik- oder Sportauftritte vor. „Superattraktiv“ sollte dieser Tag werden, schwebte Myriam Krall vor, „ein richtiges Stadtfest eben“. Ein solches hat Gilching bereits und zwar in Form der Festa Italiana, die allerdings in den letzten Jahren ein wenig an Anziehungskraft eingebüßt hat. Deswegen kam den Geschäftsleuten und Bürgermeister Walter spontan die Idee Marktsonntag und Festa Italiana zusammenzulegen. „Je länger ich darüber nachdenke, umso besser gefällt mir die Idee. Das könnte ein richtiges Highlight werden“, schwärmte der Rathauschef und bot den Geschäftsleuten an, dass der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Jakobus Ciolek, sicherlich bei der Organisation unterstützen könnte. Denn die Zeit ist einer der Hauptsorgenkinder von Opis. „Bitte, bitte helft mit“, appellierte er an seine Kollegen. In der nächsten Zeit werden die Geschäftsleute besonders hart arbeiten müssen, um ihr Überleben zu sichern. Da müssten solche ehrenamtlichen Aufgaben wie die Organisation eines solchen Festes, die neben dem Tagesgeschäft gestemmt werden müsse, auf mehrere Schultern verteilt werden. Auch Annette Nordeck, die Vertreterin der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (Gwt), sagte ihre Unterstützung zu. „Wir sind auf alle Fälle dabei“, versprach sie.
Kultur in den Schaufenstern
Neben den Geschäften soll auch die gebeutelte Kulturbranche berücksichtigt werden. Geschäftsfrau Andrea Reif regte an, dass Künstler in den Geschäften und Schaufenstern Raum für ihre Ausstellungen und Vorführungen eingeräumt werden solle. Bleibt noch die Frage nach der Öffnungszeit. Am Marktsonntag muss nämlich spätestens um 20 Uhr Schluss sein. Mehr Flexibilität wäre wünschenswert und würde auch die Gastronomie unterstützen, waren sich die Unternehmer einig. Da jedoch eine Genehmigung für längere Öffnungszeiten am Sonntag nicht so einfach zu realisieren sei, kam der Vorschlag, den Marktsonntag einfach in einen Marktsamstag zu verwandeln. Die Ideen sollen jetzt in den nächsten Monaten ausgearbeitet und konkretisiert werden. Beim Frühstück informierte Walter die Unternehmer auch darüber, dass die bessere Beschilderung der Gewerbegebiete, eine Forderung des Wirtschaftsverbands, bereits beschlossen sei. Im nächsten Jahr wird dies aber nicht realisiert werden können. Wegen der coronabedingten finanziellen Einbüßen wird das Projekt verschoben, „das ist eine teure Angelegenheit. Wir rechnen mit Kosten im sechsstelligen Bereich“, so Walter.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH