Feuer, Unwetter und Bombenfund
Freiwillige Feuerwehr Gilching rückte 189mal aus
Im vergangenen Jahr hat der Lockdown den Alltag bei der Freiwilligen Feuerwehr Gilching bestimmt. Wegen Corona mussten Übungen, Arbeitsdienste und Ausbildungen ausfallen. „Aber der laufende Einsatzbetrieb musste trotzdem vollumfänglich aufrecht erhalten werden, um die Sicherheit der Bevölkerung bei Notlagen oder Unfällen jederzeit zu gewährleisten“, erklärte Vereinsvorsitzender Johann Müller, der gemeinsam mit Kommandant Robert Strobl bei der Mitgliederversammlung an das vergangene Jahr erinnerte. Schließlich ist die Feuerwehr verantwortlich für vier Gewerbegebiete, zwei Alten- und Pflegeheime, etwa 20 Kitas, vier Schulen, die Autobahn, zwei Asphaltmischanlagen, S-Bahn und natürlich viele Häuser, Hallen, Straßen, Wälder und Wiesen.
Die Gruppenführerbesprechungen fanden als Online-Konferenzen statt. Bei der Jugend konnten 2020 immerhin acht Jugendübungen durchgeführt werden, „zwei davon online“. Im Gerätehaus waren dagegen lediglich die Atemschutz-, Geräte- und Schlauchwarte anzutreffen.
"Online kann Praxis nicht ersetzen"
Insgesamt machte sich das bei den Einsätzen bemerkbar. „Es fehlte ein Stück Routine, viele Aufgaben gingen nicht mehr wie gewohnt von der Hand“, bedauerte Müller. Online-Übungen können die Praxis und das persönliche Miteinander nicht ersetzen. Dabei sei die Feuerwehr im Einsatz- und Übungsdienst aufeinander angewiesen.
Kommandant Robert Strobl erinnerte an die vergangenen Einsätze. Im vergangenen Jahr gab es 189 Einsätze. Die technischen Hilfeleistungen standen mit 125 an erster Stelle, gefolgt von 54 Bränden. Dafür waren die Feuerwehraktiven 123.00 Stunden im Einsatz. Mit circa 30 Alarmierungen war der Monat Februar der einsatzreichste. Am aufregendsten sei die Bombenentschärfung am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen gewesen. Es wurden Tiere gerettet, Wohnungen geöffnet, die Aktiven rückten bei Feuer und Unfällen aus, aber auch wenn Bürger Brand- oder Gasgeruch festgestellt hatten und nach Unwettern mussten umgestürzte Bäume weggeräumt und Keller ausgepumpt werden.
Kein Vereinsleben wegen Corona
Insgesamt hat der Feuerwehrverein 238 Mitglieder, davon sind 73 aktiv und 23 Jugendfeuerwehrleute. Erfreulich war, dass trotz Corona im vergangenen Jahr acht "Neue" zur Wehr gekommen sind. Die Jugendfeuerwehr ist mit 23 Jugendlichen auf einem „sehr guten Niveau“, freute sich Vorsitzender Johann Müller. Nach 15 Jahren gab Jugendwart Albert Weindl seinen Posten an Matthias Müller ab. Mitgliederwerbung bleibt ein großes Thema, deswegen wurde ein Imagefilm für das Kino gedreht. Die Premiere musste bis Juni 2021 warten. „Seitdem sind wir in der Filmstation präsent“.
Das Vereinsleben war wegen Corona zum Erliegen gekommen. Weder Geburtstagsgratulationen, noch Festumzüge, das Schafkopfturnier, Tag der offenen Türe und Vereinsjubiläen wurden durchgeführt. Die einzige Veranstaltung 2020 war die Fahrzeugweihe der Drehleiter im Februar. Um ein einheitliches Bild bei einfachen Arbeitsdiensten oder Übungen abzugeben, wurden für die Aktiven blaue T-Shirts angeschafft. Für die nächsten Jahre steht das Projekt „Neubau des Gerätehauses“ im Mittelpunkt. Derzeit beschäftigen sich Fachplaner mit den einzelnen Gewerken.
Es gab auch Ehrungen: Wolfgang Kasper wurde für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auf 50 Jahre haben es Hans-Jürgen Goldhorn, Helmuth Schlammerl, Georg Zankl gebracht. Hans Huber ist seit 40 Jahren dabei und auf ein Vierteljahrhundert brachten es Karl-Georg Bätz, Daniel Baumann, Jürgen Bluhm, Andre Fuchs, Stefan Hartmann, Michael Jakob-Widmann, Franz Knödl, Josef Rammer, Mathias Schlager, Matthias Söhnel, Roland Wagner, Georg Waiblinger und Jens Würden.
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