Radl reparieren
Servicesäule am Bahnhof Seefeld-Hechendorf eingeweiht
Das Fahrrad hat einen Platten, eine Schraube muss nachgezogen werden und es fehlt Luft – aber das dafür nötige Werkzeug ist nicht vorhanden. Für solche Probleme gibt es am S-Bahnhof Seefeld-Hechendorf eine Fahrrad-Reparatursäule. Vor kurzem weihte Bürgermeister Wolfram Gum die Stele gemeinsam mit dem Initiator, FDP-Gemeinderat Oswald Gasser, Vize-Bürgermeister Josef Schneider und interessierten Bürgern ein. Wie die Säule funktioniert, das führte Bauamtsmitarbeiter Christoph Drewes vor. Er hatte extra ein kaputtes Fahrrad mitgebracht, das er in die Haltevorrichtung an der Stele einspannte. So fixiert, könnten Reparaturarbeiten rückenschonend auf Arbeitshöhe durchgeführt werden, schwärmte er.
Die Idee für die öffentliche Radl-Reparatursäule hatte Gasser bereits seit längerem. Immer wieder hätten Bürger nachgefragt, wo sie in der Gemeinde Werkzeug für Reparaturarbeiten an den Rädern bekommen könnten. „Bei meinen Recherchen bin ich dann auf das Studentenwerk der TU München gestoßen und habe erfahren, dass die Gemeinde Weßling vor zwei Jahren bereits eine Reparatursäule angeschafft hatte“. Die Weßlinger hatten sich die Stele beim Bahnhof mit dem Preisgeld vom Stadtradeln geleistet, berichtet Gasser. In Seefeld hat die Gemeinde für die Stele 2.500 Euro locker gemacht.
Luftpumpe für alle Ventile
Der Platz war schnell gefunden. Die Säule wurde vor dem überglasten Fahrradabstellplatz aufgebaut. Sie ist ein richtiges Multifunktionsteil. So gibt es beispielsweise eine Luftpumpe, die auf alle gängige Schlauchventile angesetzt werden kann. Damit können übrigens neben Radlreifen auch die luftgefüllten Reifen von Kinderwägen, Rollstühlen, Fahrrad-Anhänger oder platte Fußbälle aufgefüllt werden. Damit die Reifen nicht platzen, gibt es einen Druckmesser.
In der Säule hängt an langen Eisenschnüren angehängt verschiedenes Werkzeug wie Kreuzschlitz- und Schlitzschraubenzieher, eine Zange, ein „Engländer“, Imbus- und Torxschlüssel, verschiedene Gabelschlüssel und Werkzeuge, mit denen man den Schlauch und den Mantel von den Felgen hebeln kann.
„Wir setzen uns für eine fahrradfreundliche Kommune ein“, betonte Gasser. Das Ziel sei jedes Jahr neue Angebote für Radler zu realisieren. Den Anfang machte die Fahrradabstellanlage, die es seit 2014 am S-Bahnof Seefeld-Hechendorf gibt. Ein Bereich ist verglast und kann mittels eines Chips von den Mietern geöffnet werden. Darin sind nicht nur die Fahrräder vor Nässe und Diebstahl geschützt. Hier gibt es auch eine Aufladestation für Akkus von E-Bikes.
Neuer Radweg
Im vergangenen Jahr konnten sich die Radler über den neuen straßenbegleitenden Geh- und Radweg entlang der Staatsstraße St 2068 in Richtung Herrsching freuen. Damit kann der Campingplatz Pilsensee sicher erreicht werden. Auf Höhe der Campingplatzzufahrt gibt es nun eine Unterführung, damit Fußgänger und Radfahrer die Staatsstraße sicher queren können.
Auch für nächstes Jahr hat die Gemeinde schon ein neues Projekt im Auge. Was, das wollte Gasser aber noch nicht verraten.
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