Natur gegen Natur
Schädlinge sanft bekämpfen
Die Rosen lassen die Köpfe hängen, der Kopfsalat wird von Schnecken statt vom Gärtner verspeist und auch alle anderen Pflanzen sehen eher welk und braun, als bunt und im Saft stehend aus. Egal ob Blattlaus, Dickmaulrüsselkäfer oder Schnecken - jeder Garten kann von Schädlingen betroffen sein. Viele Gärnter kramen hier die große Chemie-Keule heraus, doch damit sollte man vorsichtig umgehen, denn diese künstlichen Stoffe vernichten nicht nur die vermeintlichen Schädlinge, sondern auch bedrohte Arten wie Schmetterlinge, Bienen oder Hummeln.
In der Natur liegt die Kraft
Schädlinge können auch auf einem sanften, natürlichen Weg bekämpft werden. So gibt es zum Beispiel die häufig bei Rosen auftretende Pilzerkrankungen, den Mehltau. Der echte Mehltau ist wie ein weißer Pilzrasen auf der Blattoberseite, der Falsche Mehltau befindet sich hingegen auf der Blattunterseite. Auch breitet er sich auf Knospen aus und wird durch schwüles Wetter und starke Temperaturunterschiede begünstigt.
Dieser Pflanzenerkrankung muss man aber nicht mit Chemie zu Leibe rücken. Als echte umweltschonende Gegenmaßnahme eignet sich für die Bekämpfung des Mehltaus nämlich ganz einfache Kuhmilch. Die darin enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen nämlich den Mehltau-Pilz. Das in der Milch steckende Natriumphosphat stärkt zusätzlich die Abwehrkräfte der Pflanze.
Für die Mehltau-Bekämpfung mischt man einfach zwei Mal wöchentlich Milch und Wasser im Verhältnis eins zu acht zusammen. Das Ganze wird gut geschüttelt. Anschließend füllt man die Lösung in einen Zerstäuber und sprüht damit die betroffenen Pflanzen ein.
Die Brennessel-Brühe
Eine große Rolle bei der Schädlingsbekämpfung spielen Wildkräuter, die von manchem eifrigen Gärtner gerne auch einmal als Unkraut bezeichnet werden.So hilft zum Beispiel der Ackerschachtelhalm gegen Spinnmilben und Schorf. Farnkraut kann man gegen Kaliummangel einsetzen oder auch Schnecken und Blattläuse damit verscheuchen. Ein absolutes Wundermittel sind die Brennnesseln: Sie können gegen Blattläuse und Spinnmilben eingesetzt werden und sind zudem ein wahre Immunkur für andere Pflanzen.
Aus Holunderblättern lässt sich ein Mittel gegen Kohlweislinge brauen und es vertreibt zudem unliebsame, unterirdische Gäste wie Wühlmäuse oder den Maulwurf. Auch manche Ameisen mögen diesen Sud aus der Pflanze nicht.
Ein Sud aus den vorgenannten Helfern wird mit je zehn Gramm Pflanzen auf einem Liter Wasser angesetzt. Dann lässt man das Gemisch einen Tag lang stehen. Ackerschachtelhalm muss allerdings zusätzlich noch 30 Minunten lang köcheln. Der Sud wird nicht pur auf die Pflanzen gegeben, sondern im Verhältnis eins zu eins verdünnt.
Der Läuse-Schreck
Gegen Läuste ist nicht nur ein Kraut, sondern auch eine Nuss gewachsen: Die Schale der sogenannten Waschnuss hat eine natürliche Wirkung auf Schädlinge. Die Schale enthält nämlich Saponin, eine natürliche, seifenähnliche Substanz. Daraus lässt sich ein natürliches Mittel gegen Läuse herstellen:
Circa zehn Waschnüsse in einem Liter Wasser kochen. Den abgekühlten Sud dann in eine Sprühflasche füllen und die befallenen Pflanzenstellen damit einsprühen. Manchmal reicht sogar schon eine Behandlung. Waschnüsse gibt es meist in Drogeriemärkten oder im Bioladen. Alternativ kann man auf Waschnusskonzentrat zurückgreifen.
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