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Große Ehre - große Verpflichtung

UN-Umweltpreis für den Klosterwald von Maria Eich

UN-Auszeichnung zur Biodiversität: Prior Pater Matthäus Landrat Christoph Göbel und Bürgermeister Heinrich Hofmann (v.l.) halten die Urkunde „Eremiten im Klosterwald Maria Eich“ und den "Baum der Vielfalt" in den Händen. (Bild: us)

Zum wiederholten Mal kam der Klosterwald Maria Eich zu großen Ehren. Nach dem „Preis für Biodiversität“ im Jahr 2016 bedachte nun auch die UN das kleine Waldstück, „das besondere Stück Würmtal und Kleinod des Landkreises“ (Landrat Christoph Göbel) mit hohen Ehren. Als erstes offizielle Projekt der „UN - Dekade Biologische Vielfalt“ im Landkreis München erhielt das Projekt „Eremiten im Klosterwald Maria Eich“ das UN-Artenschutzsiegel. Landrat Göbel überreichte die Urkunde und den „Baum der Artenvielfalt“ als Zeichen der Anerkennung an den „Hausherrn“ des Klosterwalds, Prior Pater Matthäus.

„Es ist bemerkenswert, dass in so einem hochfrequentierten Raum wie dem Klosterwald eine derartige Artenvielfalt erhalten ist. Das ist ein Glücksfall!“, so Göbel. Dies sei nur möglich, weil sich hier eine Allianz von kirchlichen und weltlichen Vertretern und vielen ehrenamtlichen Helfern stark für die Besonderheit des Waldes macht. „Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Allianz Schule macht.“

Mit dem "Rockstar der Artenvielfalt"

2014 ließ das Planegger Umweltamt das kleine Waldgebiet rund um Maria Eich genauer unter die Lupe nehmen. Sogleich fand die Untere Naturschutzbehörde über 50 so genannte Methusalem-Bäume, als Bäume mit einem Lebensalter über 250 Jahren. Darüber hinaus wurden acht Urwaldrelikte und 88 Rote-Liste-Arten der Flora und Fauna entdeckt, unter anderem der seltene „Eremit-Blatthornkäfer (Göbel: „der Rockstar der Artenvielfalt“) und nun Namensgeber des Waldschutzprojekts. „Das Ergebnis der Prüfung war sensationell“, so Bürgermeister Heinrich Hofmann.

Seit 2016 arbeite die „breite Projektallianz“ bestehend aus den Bayerischen Staatsforsten, dem Diözesan-Forstbetrieb, dem Kloster Maria Eich, dem Landkreis und der Gemeinde Planegg. Mit Projektskizzen und Maßnahmenplan stütze und fördere man die Artenvielfalt und habe besonders die Methusalembäume im Fokus. Nicht zuletzt haben die Projektaktivitäten die UN-Fachjury beeindruckt. Hofmann: „Ich wünsche dem Projekt einen langen Atem und auch weiterhin so viele Engagierte, die sich noch in ferner Zukunft für die Besonderheit unseres Klosterwaldes einsetzen werden.“

Allianz zum Schutz des Waldes

„Methusalembäume wirken als Biotope und sind Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten“, erklärte der Leiter des Planegger Bau- und Umweltamts Richard Richter. „Unsere Aufgabe ist es nun, diesen Bäumen besonders viel Licht zukommen zu lassen, damit sie weiterhin leben können und die nächste Generation von Methusalems gesichert ist.“ Denn neben den rund 300 Jahre alten Bäumen stünde eine sehr große Anzahl von rund 80 Jahre alten Bäumen im Kloserwald. „Die Mittelgeneration der ungefähr 100 bis 150 Jahre alten Bäumen fehlt uns hier leider.“

Auch Pater Matthäus ging auf die besondere Verantwortung für den Wald ein. „Wir sind stolz und dankbar, dass unser Klosterwald zu einem der wertvollsten Waldgebiete gehört“, meinte er. „Aber es ist für uns auch eine große Herausforderung und Verpflichtung, den Wald zu schützen und für die Zukunft zu erhalten.“

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