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"Doppel-Wumms"

Neujahrsschießen der Guichinger Böllerschützen

2. Bürgermeister Martin Fink, Pfarrer Franz von Lüninck (v.l.) und die Alphornbläser des Spielmanns- und Fanfarenzugs vor der Kirche St. Vitus in Gilching. (Bild: pst)

Böllerschützen, Alphornbläser, eine ganze Heerschar von Heiligen Drei Königen, dazu die Segnung von Pfarrer Franz von Lüninck sowie gute Neujahrswünsche von 2. Bürgermeister Martin Fink – mit Tradition und Heimatverbundenheit begingen die Gilchinger den Dreikönigstag. Rund um die Kirche St. Vitus hatten sich viele Bürgerinnen und Bürger versammelt, um nach der Corona-Pause wieder das Neujahrsschießen der Guichinger Böllerschützen zu verfolgen. Vor dem Gasthaus Oberer Wirt hatte der Verein außerdem Glühwein, Kinderpunsch und Bratensemmeln vorbereitet.

Bevor es mit dem Neujahrsschießen losging, hatte eine Messe in der Kirche im Altdorf stattgefunden. Im Mittelpunkt standen die vielen Sternsinger aus der Gemeinde, die tagelang unterwegs waren, um den Häusern Segen zu bringen und für Kinder in Indonesien zu sammeln. Mit ihren prunkvollen Gewändern und den goldenen Kronen zeigten sie sich nach dem Auszug aus der Kirche beim Maibaum, während Pfarrer Franz von Lüninck allen einen Segen für das neue Jahr spendete.
2. Bürgermeister Martin Fink berichtete, dass der Brauch des Neujahrsschießens eine lange Tradition hat. Statt mit Kanonen wurde im Mittelalter noch gegen den Winter „angeplärrt“, so Fink. Nach einer genau vorgegebenen Reihenfolge bereiteten die vier Schützen dann ihre Handböller vor und gaben ihre Salutschüsse als „Doppelschlag“, „Reißverschluss“ oder „Reihenfeuer“ ab. Erstmals zündete der Verein auch seine Böllerkanone, die ein wenig abseits an der Friedhoftreppe postiert war.
Für Fink symbolisierte das Böllern an diesem Tag auch das proklamierte Ende der Pandemie. „Es geht weiter“, freute er sich. Er erinnerte aber daran, dass nicht einmal 1000 Kilometer entfernt, in der Ukraine, Kanonenschläge eine ganz andere Bedeutung hätten. Das Böllerschießen sei Mahnung, daran zu denken, „dass ein ganzes Volk für seine Freiheit und den Frieden kämpft“. „Wie würde es uns wohl in so einer Situation gehen?“, gab Fink zu Bedenken. In den letzten Monaten wären viele Vorstellungen und Lebensentwürfe wegen der Krisen „in den Sand gesetzt“ worden. „Da geht es der Gemeinde so wie den Familien“. Bei vielen Dingen müsse die Gemeinde den Rotstift ansetzen. Trotzdem blicke er mit Zuversicht in die Zukunft. Der Sparkurs sei wichtig, damit weiterhin die über 80 Vereine, Einrichtungen und Gruppierungen in der Gemeinde unterstützt werden können. Diese stünden für „Gemeinsamkeit“ und das könne mit Handy und Laptop nicht erreicht werden.
Viel Applaus gab es auch für die Alphornbläser des Spielmanns- und Fanfarenzugs Edelweiß. Sie hatten sich vor der Kirche mit ihren beeindruckenden Instrumenten aufgestellt und ließen die langen und tiefen Töne in verschiedenen Musikstücken klingen.

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