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Berufsständisches Bildungshaus

Online-Angebote im Haus der Bayerischen Landwirtschaft

Landesbäuerin Anneliese Göller und der Direktor des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft, Gunther Strobl, zeigen ein Bild aus den Anfangsjahren. (Bild: HdbL)

Den Blick für das „große Ganze“ weiten und die Bäuerinnen dazu ermutigen Verantwortung – auch gesellschaftlich und kommunalpolitisch zu übernehmen. Das war vor 70 Jahren der Grundgedanke der Bäuerinnenschule, berichtete Landesbäuerin Anneliese Göller beim virtuellen Jahrestag des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft in Herrsching. Eine Schule für Bauern gab es bereits seit 1948. Zwei Jahre später wurde die Bäuerinnenschule auf dem Hartschimmelhof in Pähl am Ammersee gegründet. Ihr Schwiegervater habe dort den Bäuerinnen die Chance geben wollen, in den Kursen „Selbstbewusstsein und ein Rüstzeug für das Leben“ zu bekommen, erinnert sich Renate Haushofer.

Die ehemalige Direktorin der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband, Katharina Stanglmair, hatte 1970 einen solchen Kurs besucht. „Ich habe die Inhalte aufgesaugt wie ein Schwamm, da gab es soviel Neues bei der Themenvielfalt aus Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft.“ 1951 wurde die Bauernschule an den Ammersee nach Herrsching, in die Panoramastraße verlegt. 1957 entschied man sich für die Bäuerinnen eine eigene Schule am heutigen Standort in Herrsching-Lochschwab zu bauen. 1976 wurde das Gebäude umfassend erweitert und bot damit Platz für die räumliche Zusammenlegung der Bäuerinnen- und Bauernschule.

Landvolkshochschule und Bildungshaus

Das Haus wurde beständig weiterentwickelt. Rund um den Grundkurs entstand ein eigenes Seminarprogramm für die ländliche Bevölkerung. Nach der Generalsanierung vor 15 Jahren wurde das Haus umbenannt in „Haus der bayerischen Landwirtschaft“. Eine Vielzahl von Begegnungsmöglichkeiten sei geschaffen worden, berichtete der Direktor der Bildungsstätte, Gunther Strobl. Vor einigen Jahren wurden die Wiesenterrasse und der große Veranstaltungssaal fertig gestellt. „Normalerweise hätten wir im großen Saal gefeiert“, so Strobl, der bedauerte, dass wegen Corona das Motto des Hauses „Bildung und Begegnung“ nicht optimal gelebt werden kann.

Dabei sei im vergangenen Jahr modernisiert worden. Viele Seminarräume hätten eine kontrollierte Frischluftzufuhr bekommen. Die Freizeiträume wurden modernisiert. Als Highlight gilt das neue Bibliothekszimmer – ein Besprechungszimmer, das spannende Einblicke in die agrarhistorische Bibliothek gewährt. Auch wenn sich Inhalte, Methodik, Referenten und die Teilnehmer geändert hätten, so habe die Ausrichtung als Landvolkshochschule und berufsständisches Bildungshaus überdauert, versicherte Strobl. Auch die Zielsetzung der Grundkurse sei gleich geblieben: „Ein Bildungsangebot für junge Erwachsene in der Landwirtschaft, das ihnen Rüstzeug zur Bewältigung künftiger Aufgaben in Familie und Betrieb, Staat und Gesellschaft geben soll.“

Programm der nächsten Wochen

In der nächsten Zeit werden sich alle Interessierte – nicht nur Landwirte dürfen teilnehmen – mit Online-Angeboten begnügen müssen. 45 Minuten Bewegung zum Mitmachen wird dienstags ab 18 Uhr angeboten. Am 20. Januar, von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr, spricht der Spitzenkoch und Wagyu-Rinderzüchter Ludwig Maurer über „Veredelung mit Leidenschaft“. Wie Mitgliederversammlungen unter Corona-Bedingungen veranstaltet werden können, darüber informieren Rechtsanwälte des Bayerischen Bauernverbandes am 21. Januar, von 9.30 bis 10.30 Uhr und wie Nachwuchs für das Ehrenamt gewonnen werden könne, darum geht es am 27. Januar, von 10 bis 11 Uhr.

Tipps für ein starkes seelische Immunsystem gibt es am 10. Februar zwischen 10 und 12 sowie zwischen 13.30 und 15.30 Uhr. Entspannungstechniken gegen Stress lernen die Teilnehmer in dem dreiteiligen Kurs am 11., 18. und 25. Februar von 9 bis 12 Uhr. Experten informieren in sechs Modulen vom 15. bis 20. Februar, jeweils eine Stunde zu Themen wie Hofübergabe, Notfallmanagement, Liquidität, Betreuungsrecht und Eherecht. Ein Rhetorik-Kurzseminar wird am 17. Februar, von 9.30 bis 12 Uhr, stattfinden. Voraussetzung: Kamera und Mikrofon. Selbstmanagement und Arbeitsorganisation heißt es am 23. Februar, 9 bis 12 Uhr.

Unter info@hdbl-herrsching.de gibt es mehr Informationen.

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