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Zukunft fürs Handwerk

Lochhamer Bäcker-Akademie weiht neues Gebäude ein

Meisterschüler und ihre Lehrer in der neuen Backstube: die Fachlehrer Joseph Stromberger (l.) und Christoph Heger (r.) und einige Teilnehmer der jetzigen Meisterklasse. (Bild: us)

Vier Jahre lang musste die Bäcker-Akademie in Lochham auf den dringend benötigten Anbau warten. Nun steht das neue Gebäude endlich. Es umfasst auf 5.000 Quadratmetern und vier Stockwerken neue Praxisräume inklusive einer Lehrwerkstatt „Schokolade und Eis“ , moderne Back- und Konditorstuben, extra Räume für den Theorieunterricht, dazu eine geräumige Mensa und Internatszimmer für die Meisterschüler sowie Büroräume.

Fast 70 Jahre besteht die Akademie in Lochham schon und hat in dieser Zeit über 6.000 Bäckermeister in die Praxis entlassen können. „Die Akademie ist die Perle des Ortes“, meinte Bürgermeisterin Uta Wüst in ihrem Grußwort zur Weihung. Sie lobte den Mut der Bäckerinnung, in Zeiten abnehmender Fachkräftezahl so gewaltig in die Ausbildung zu investieren. „Es ist eine mutige und tolle Entscheidung zu sagen, wir werden größer und sorgen für die Zukunft des Handwerks“, sagte sie weiter. „Ich hoffe, dass noch viele Bäckergenerationen von diesen Investitionen profitieren können.“

Viel Prominenz zur Einweihung

Der Anbau im Landschaftsschutzgebiet hätte die Gemeinde deswegen gern unterstützt. Wüst war beileibe nicht der einzige Ehrengast der feierlichen Einweihung. Neben Vize-Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner kamen die beiden höchsten kirchlichen Würdenträger Deutschlands Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, und Landesbischof und Ratsvorsitzenden der EKD Heinrich Bedford-Strohm zur Segnung des Akademie-Neubaus sowie viele Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Gemeinde, darunter auch Altbürgermeister Eberhard Reichert.

Festrednerin Aigner gratulierte Landesinnungsmeister Heinz Hoffmann zum qualitativ und quantitativ ausgebauten Ausbildungsangebot und betonte das Bekenntnis der Landesregierung zum Handwerk. Auch die Kampagne „Elternstolz“ sei Ausdruck dessen, so Aigner. „Das bayerische Bäckerhandwerk steht für Tradition“, meinte sie weiter. Diese Tradition in die Zukunft zu führen, sei wichtigste Aufgabe. „Mit der modernisierten und erweiterten Akademie schaffen wir hervorragende Voraussetzung für umfassend ausgebildete Fachkräfte von morgen. Das sichert der Branche qualifizierten Nachwuchs und damit Wettbewerbsfähigkeit. Daher unterstützen wir das Investitionsprojekt gerne.“

Alternativen zum akademischen Ausbildungsweg

Mit rund vier Millionen Euro bezuschusste der Freistaat den insgesamt 15 Millionen teuren Anbau und die Sanierung des Bestandsaltbaus aus den 50er Jahren. „Wir unterstützen damit auch das bayrische Handwerk und die Vielfalt und Qualität des bayrischen Brotes“, so Aigner. Die Bäcker-Akademie selbst zeige auf hervorragende Weise, wie viele alternative Möglichkeiten das bayrische Unterrichtssystem zum akademischen Weg biete, betonte sie weiter.

Die 25 Schüler im aktuellen Meisterkurs führten nach der Einweihung durch die neuen Räume und verteilten Kostproben ihres Könnens, also verschieden Brotsorten, Kuchen, Krapfen oder auch Petit-Fours. „Wir freuen uns, dass wir Ausbildung und Freizeit hervorragend verbinden können“, betonte Wolfgang Filter, Hauptgeschäftsführer des Landes-Innungsverbandes mit Hinweis auf die modernen Internatszimmer, die Freizeit- und Fitnessräume und den kleinen eigenen Kinosaal im Akademie-Anbau. „Diese Mischung aus gemeinsamem Lernen und gemeinsamer Freizeit ist einer der wichtigsten Gedanken der Akademie.“

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