Zeitzeugengespräch
Online-Runde mit Abba Naor und Planegger Gymnasiasten
Seit vielen Jahren ist der 93jährige Abba Naor in den Gymnasien in München und dem Umland zu Gast und erzählt durch seine Lebensgeschichte vom Humanismus. In Kaunas geboren musste seine gesamte Familie 1941 ins jüdische Ghetto. Von da aus wurden sämtliche Familienmitglieder in KZ abtransportiert. Abba Naor kam nach Utting ins Dachauer Außenlager und wurde während des Todesmarsches am 2. Mai 1945 nach Waakirchen befreit. Für heutige Jugendliche ist sein Erfahrungsschatz und seine Herzenswärme ein großer Gewinn und anschaulicher Geschichtsunterricht in einem.
„Wir freuen uns, wenn ein Überlebender des Todesmarsches zu uns in die neunten Klassen kommt“, so Angelika Lawo, Geschichtslehrerin am Feodor-Lynen-Gymnasium und Mitglied des Vereins Gegen das Vergessen im Würmtal e.V. Im letzten Jahr fand die Veranstaltung pandemiebedingt nicht statt, in diesem Jahr gab es, wenn schon keinen Live-besuch, so doch wenigstens ein Online-Termin mit den Jahrgangsstufen neun und zehn und Abba Naor. „In der neunten Klasse gehört der Holocaust in den Lehrplan“, so Lawo. „Die zehnten Klassen haben wir zu Gespräch dazu genommen, damit sie auch in den Genuss der Zeitzeugengespräche kommen können.“ Der Vortrag und die Diskussionsrunde sei trotz Online-Hindernisse „wie immer sehr berührend gewesen. Für unsere Schüler war es besonders wichtig zu hören, wie trotz der schlimmen Erlebnisse keine Verbitterung entsteht. Dieser lebensbejahende Aspekt fand sehr, sehr viel Anklang bei den Schülern.“
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