Noch vor dem Corona-Shutdown wurde das Marteeny neugestaltet. Nun können leider keine Betreuung oder Angebote stattfinden, dafür werden Kreativpakete für Flüchtlingskinder zusammengestellt. Im Bild Franziksa Pazman und Tom Zynda im November 2019. (Bild: us/archiv)
Eigentlich sollte jetzt gerade die Anmeldung für das Pfingstangebot „Circus Galliano“ in Planegg möglich sein. Wie in jedem Jahr so planten die Planegger Jugendeinrichtung „Waaghäusl“ und der Jugendtreff „Marteeny“ auch heuer Mitmachworkshops und Zirkusvorführungen für Schulkinder und junge Jugendliche. „Das müssen wir nun leider wegen Corona canceln“, so Tom Zynda vom Marteeny. Die Arbeit im Treff laufe überhaupt „eher rudimentär, leider. Auch online sind wir als Marteeny nicht vertreten, weil unser Publikum eher jünger ist.“
Dafür habe sich seine Kollegin Franziska Pazman vom Marteeny vor allem um Flüchtlingskinder Sorgen gemacht. „Sie hat nun schon zum zweiten Mal Kreativpakete zusammengestellt und am Zaun abgegeben. Darin enthalten waren kleine Sportsachen, Bastelmaterial, einige Rätsel und jetzt auch Federballspiele, weil sich das die Kinder gewünscht haben“, erklärte er weiter. „Wir möchten eben, dass sich die Kinder sinnvoll und kreativ betätigen können. Das ist ja auch der Anspruch, den wir hier vor Ort haben.“
Das Waaghäusl ist dafür schon eher online unterwegs. „man kann sich auch telefonisch dienstags bis freitags von 12 bis 15 Uhr bei uns melden und einfach mal ratschen“, sagte Jan Lindemann vom Waaghäusl-Team. „Darüber hinaus sind wir auf Insta und halten darüber Kontakt mit den Jugendlichen, so gut es eben irgendwie geht.“
Inzwischen habe das Waaghäusl auf Discord einen Online-Jugendtreff mit verschiedenen Räumen und Angeboten eingerichtet. „Das läuft gerade an, Dart und Siedler wurde schon eifrig gespielt“, meinte Lindemann weiter. „Wir möchten ansprechbar bleiben und den Jugendlichen Beschäftigungen anbieten. Aber es ist nicht dasselbe, wie der persönliche Kontakt.“
„Wir vermissen die Jugendlichen“, bekannte auch Waaghäusl-Leiterin Claudia Haslbeck. „Die ganze Technik ersetzt einfach nicht unsere Arbeit. Aber wir bleiben dran, improvisieren und stellen uns auf die derzeitige Situation ein, so gut es geht.“
Die neue Planegger Jugendreferentin Kerstin Barth arbeitet derweil an einem Rahmenkonzept für Jugendbeteiligungen, „für die Zeit nach Corona. Und ich habe eine Liste mit wichtigen Telefonnummern für Kinder und Jugendliche zusammengestellt. Wir sind für euch da – das wollen wir vermitteln.“
Keiner wisse genau, wie lange die jetzige Situation andauert, da könne man nur „auf Sicht fahren. Es gibt keine Patentlösungen“, so Barth. „Aber wir machen uns viele Gedanken, wie wir unsere Jugendarbeit umstellen können. Auch für die kommenden Ferien erarbeiten wir Angebote. Letztendlich muss unsere Sommerplanung jetzt schon Fahrt aufnehmen.“
AWO Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche; montags bis mittwochs von 8.30 Uhr bis 16 Uhr und donnerstgas bis freitags von 8.30 Uhr bis 13 Uhr: 089/45214090.
Amt für Jugend und Familie, Allgemeine Jugend- und Familienhilfe: 089/62212782
Nummer gegen Kummer – Das Kinder- und Jugendtelefon; jeweils montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr sowie montags, mittwochs und donnerstags von 10 Uhr bis 12 Uhr: 089/116111 oder 0800/1110333.
Das Team aus dem Waaghäusl ist von Dienstag bis Freitag von 12 Uhr bis 15 Uhr unter 089/89979531 oder bei Instagram oder Discord zu erreichen.
Das Marteeny ist von dienstags bis donnerstags von 12 bis 15 Uhr am Telefon unter 089/8990864.