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"Wir trauen uns wieder"

Neues Programm der Gräfelfinger Literarischen Gesellschaft

Max Gschneidinger (l.) und Klaus Stadler mit den Büchern und Plakaten fürs neue Programm. (Bild: us)

„Wir sind ganz mutig und fangen wieder mit unserem Programm an, obwohl es sicher einen großen Aufwand und auch flexible Entscheidungen bedeutet, immer auf die jeweiligen Bestimmungen zu reagieren“, so Max Gchneidinger von der Literarischen Gesellschaft.

Gemeinsam mit Vorstandskollegen Klaus Stadler präsentierte er das Programm für den Herbst/Winter – die „Jubiläumssaison“ der Literarischen, denn am 12. Oktober 1921 wurde die Gesellschaft gegründet mit dem Ziel, Kultur in den Vorstand-Ort zu bringen, in dem sich vor allem viele Akademiker niederließen. „Die Gesellschaft kam dem Bedürfnis nach Kunst und Kultur entgegen“, erzählte Stadler, „und wuchs recht schnell, bis die Kunst vor 40 Jahren einen extra Verein bekam, den Kunstkreis.“

100-Jahres-Fest am 8. April 2022

Die ganze Entwicklung, viele Highlights und besonders berühmte Gäste aus zehn Jahrzehnten werden zum Jubiläumsfest ausgiebig vorgestellt werden. „Wir planen das Fest am 8. April und hoffen, dass wir dann vielleicht keine Platzbeschränkungen mehr erleben müssen.“

Das neue Programm der aktuellen Saison sei wieder mit Literatur, Politik, aber auch Musik bestückt, so Stadler. „Die Verknüpfung von Literatur und Musik hat eine lange Tradition im Verein. Dem tragen wir nun wieder Rechnung.“

Nach der Schönfeldt-Ära

Anlässlich des 150. Heinrich-Mann-Geburtstags liest Cornelia Bernoulli aus ihrem Buch, das aus dem Blickwinkel Manns jüngster Schwestern Carla geschrieben ist. Untermalt wird die Lesung mit Zitherklänger der jungen Künstlerin Sarah Luisa Wurmer. Ferner sind Dirk Ippen mit seinem neuen Buch übers Verlegerleben, Simone Rethel-Heesters mit einem Bidlband übers würdevollen Altern und die vielgepriesene Lyrikerin Nora Gomringer zu Gast.

Highlights des Herbstprogramms waren elf Jahre lang stets die Abende mit der betagten Gräfin Sybil Schönfeldt, die über Neuerscheinungen referierte und tags drauf das Kurt-Huber-Gymnasium besuchte. „Wir schätzen uns glücklich, dass wir die Tradition fortleben lassen können“, so Stadler. Auf ausdrückliche Empfehlung der Gräfin komme nun die Hamburger Literaturwissenschaftlerin Annemarie Stoltenberg. „Wir freuen uns darauf. Ihr Ansatz ist breiter, es werden auch Krimis und Jugendliteratur vorgestellt. Man darf gespannt sein.“

Literaturabende mit Beschränkungen

Der Traditionsabend mit der Gemeindebücherei entfalle dagegen. „In der Bücherei ist einfach zu wenig Platz, um alle Abstände einhalten zu können“, so Gschneidinger. Für den Bürgersaal gelten natürlich auch die aktuellen Regeln. „Ohne Maske könnten 70 Leute in die Veranstaltungen. Nun haben wir aber schon allein für den Ippen-Abend 100 Anmeldungen, weswegen wir enger bestuhlen und allerdings auch aufs Maskentragen während des Vortrags bestehen müssen.“

Die Nachfrage sei groß, die Veranstaltungen seien lang erwartet. „Man merkt den Leuten an, dass sie die Kultur vermisst haben“, so Gschneidinger weiter. „Und wir freuen uns, dass es weitergeht. Wir werden alle neuen Regeln rechtzeitig bekannt geben, damit sich jeder darauf einstellen kann.“ Das gesamte Programm ist unter der Webseite www.literarische.de nachzulesen. Anmeldungen und Kartenverkauf sind bei der Gräfelfinger Buchhandlung Pollner möglich.

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