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„Wir stehen gut da"

Bürgerversammlung in Gräfelfing

„Wir haben ein dynamisches Jahr hinter uns." Bürgermeister Peter Köstler konnte im ersten Bericht seiner Amtsperiode von vielen Erfolgen und aussichtsreichen Projekten berichten. (Bild: us)

Die erste Bürgerversammlung nach zwei Jahren Pause fand nach Corona-Maßstäben in der Mehrzweckhalle des Kurt-Huber-Gymnasiums statt. Doch die knapp 50 Bürger, darunter viele Gemeinderäte hätten leicht auch ins Bürgerhaus gepasst.

„Wir haben ein dynamisches Jahr hinter uns“, begann Bürgermeister Peter Köstler seinen Bericht. Corona habe Gräfelfing nichts anhaben können. „Die Wirtschaftslage ist sehr positiv.“ Im letzten Jahr seien 185 Millionen Euro an Gewebesteuereinnahmen geflossen, dazu noch einmal 15 Millionen Einkommensteuer. Zusammen mit 260 Millionen Euro in der allgemeinen Rücklage seien die Grundlagen für die gewaltigen Investitionen gelegt, die sich Gräfelfing in den nächsten Jahren vorgenommen hat.

Fahrradfreundliche Kommune

„Wir stehen gut da. Die Weiterentwicklung Gräfelfings ist gesichert“, sagte Köstler und riss im Eiltempo die Riesenprojekte an: den Bau der Dreifachturn- und Schwimmhalle in Lochham, die Umgestaltung am Jahnplatz und die neue Mitte in Lochham mit Rudolf-Maria-Gunst-Haus und der Bebauung am Pschorrhof-Gelände mit Wohnungen, Geschäften und Gastro, die Sanierung und Erweiterung am Bürgerhaus, die Sanierung des Rathauses und das umfangreiche Straßenbauprogramm der Gemeinde.

Über die viel diskutierte Ortsumgehung verlor er kein Wort, sondern ging auf das ganzheitliche Verkehrskonzept für Gräfelfing ein. „Wir sind hier weit fortgeschritten“, erklärte er und berichtete von Workshops, die momentan die Probleme beschreiben würden und später Ziele definieren sollen. „Dabei spielt der Radverkehr eine zentrale Rolle.“ Ertüchtigt solle die „Techno“-Kreuzung werden, aber auch die Radverbindung zu Steinkirchen. Alle diesbezügliche Maßnahmen zielten darauf ab, „Radfreundliche Kommune“ zu werden. „Diesen Titel haben wir schon in Aussicht gestellt bekommen.“

Was ist mit „grüner Architektur“?

Zum Lärmschutz an der A96 gebe es noch nichts Konkretes, so Köstler. Es gehe darum, bei den anstehenden Sanierungsarbeiten einen „Mehrwert für die Gemeinde“ zu verhandeln. Zum Beispiel solle das „Westportal“ ertüchtigt werden, damit die Anwohner der Maria-Eich-Straße ruhiger wohnen können. „Wir wollen auch eine Geschwindigkeitsmessanlage prüfen lassen“, berichtete Köstler. Außerdem sollten die Tunnelinnenwände mit wenig wiederhallenden Stoffen ausgekleidet werden und ein moderner Flüsterasphalt auf die Fahrbahn kommen. „All das ist angedacht, Gespräche laufen noch.“

Die anwesenden Bürger brachten sehr wenige Anfragen vor. Lediglich die Verkehrssituation mit den beiden geplanten Zebrastreifen in der Tempo20-Zone vorm Rathaus war Thema. Eine neu gegründete Bürgerinitiative von Anwohnern um das alte Doemensgelände in der Stefanusstraße brachte außerdem die Sorge vor wenig umweltverträglicher, neuer Architektur vor. „Wo bleibt die Green Architecture? Anstatt mehr Grün gibt es nur neue Bauprojekte“, beschwerte sich ein Vertreter, kritisierte die geplante Wohnbebauung auf dem Gelände und warnte vor einem Verkehrschaos in den kleinen Straßen. „Wir beginnen eben erst, das Baurecht zu entwickeln“, antwortete Köstler. „Für zweieinhalb Jahre zieht vorübergehend die Bücherei dorthin. Diese Zeit nutzen wir für die Bauentwicklung, bei der übrigens alle Bürger Mitspracherecht haben. Und seien Sie versichert, ein Verkehrskonzept ist Teil unserer Planung.“

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